Senioren können sich die energetische Sanierung ihres Hauses nicht leisten. Oft ist dies bei Altbauten bautechnisch unmöglich. Wie möchten Sie hier eine Mitgestaltung der Energiewende ermöglichen?
Sehr geehrter Herr L.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Wir wollen dass jede*r für sein Haus kostenlos, also zu 100% gefördert, einen individuellen Sanierungsfahrplan (ISFP) anfertigen lassen kann. Das Ziel im Fahrplan sind Maßnahmen hin zum klimaneutralen Haus, mit dem Zielstandard KfW Effizienzhaus 55, geheizt durch erneuerbare Energien. Die im ISFP enthaltenen Maßnahmen sollen förderfähig sein. In den Fällen wo es alleine nicht wirtschaftlich ist, hilft die Förderung. Wo es erforderlich ist, z.B. bei Baudenkmalen, werden Abstriche am Standard möglich sein. In der Regel ist dieses Niveau aber bautechnisch möglich. So bewältigen wir die Aufgabe des Schutzes vor den verheerenden und weit teureren Auswirkungen des Klimawandels.
Geeignete Sanierungszeitpunkte sind etwa, wenn sowieso etwas am Gebäude repariert wird, z.B. die Heizung oder das Dach erneuert werden, oder beim Kauf. Gerade die Klima-Modernisierung der Häuser mit dem höchsten Energie- und CO2 Ausstoß wollen wir besonders anreizen, mit einem zusätzlichen Förderbonus. Denn hier kann besonders schnell besonders viel eingespart werden. Die öffentliche Förderung soll viel stärker auf die Modernisierung des Bestandes ausgerichtet sein. Heute wird fast alles in den Neubau gesteckt, in veraltete Energiestandards und neue fossile Heizungen, da wollen wir umsteuern, damit die Klima-Bestandssanierung einfacher und günstiger wird.
Denn in Gebäuden entstehen 36 Prozent des gesamten CO2 Ausstoßes. Es ist damit der klimaschädlichste aller Sektoren und wir wollen alle Anstrengungen unternehmen, damit alle sich fair und bezahlbar am Klimaschutz beteiligen können.
Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock