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Annalena Baerbock
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Natalie R. •

Liebe Frau Baerbock, das Elterngeld wurde seit Einführung vor 14 Jahren nie angepasst, trotz Inflation etc. Wird Ihre Partei dafür sorgen, dass Care-Arbeit endlich wertgeschätzt wird?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau R.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Wir wollen, dass Erwerbs- und Sorgearbeit unabhängig vom Geschlecht für alle Menschen möglich ist. Wenn Frauen in größerem Umfang erwerbstätig sind und Männer ihre Arbeitszeit reduzieren können, ist eine faire Verteilung der beruflichen und familiären Arbeit möglich. Für Frauen hätte das weitere positive Effekte: Sie könnten ihre Existenz leichter eigenständig sichern, die Aufstiegs-Chancen von Müttern würden steigen und Frauen wären im Alter besser finanziell abgesichert.
Während der Corona-Zeit gab es Anpassungen beim Elterngeld und seit dem 1.9. sind weitere gesetzliche Anpassungen erfolgt. Doch die letzte Reform reicht aus unserer Sicht nicht aus, das haben wir Grüne in unserem Entschließungsantrag deutlich gemacht. Selbstständige Eltern benötigen Vereinfachungen, um Elternzeit und Elterngeld besser nutzen zu können. Eltern im Arbeitslosengeld-II-Bezug gehen beim Elterngeld weiterhin leer aus. Obwohl arme Familien besonders auf die finanzielle Unterstützung angewiesen sind, wird das Basiselterngeld komplett auf ihren Arbeitslosengeld-II-Anspruch angerechnet, wenn sie zuvor nicht erwerbstätig waren. Diese Gerechtigkeitslücke muss endlich geschlossen werden. Alle Familien haben einen Schonraum frei von finanziellen Sorgen verdient.

Die grüne Bundestagsfraktion setzt sich für ein familienfreundliches Land ein, damit Mütter und Väter im Job zeitweise kürzertreten können und hat das Konzept der grünen KinderZeit Plus entwickelt. Mehr Zeit, mehr Flexibilität, mehr Partnerschaftlichkeit – diese Ziele verfolgt die grüne KinderZeit Plus: Jeder Elternteil erhält acht Monate Unterstützung – weitere acht Monate können flexibel untereinander aufgeteilt werden. Alleinerziehenden stehen die 24 Monate selbstverständlich auch zur Verfügung.Der finanzielle Schonraum, den das Elterngeld heute schon bietet, bleibt erhalten: In den ersten 14 Lebensmonaten eines Kindes sollen Eltern vollständig aus dem Beruf aussteigen können – Eltern von Frühgeborenen bekommen einen zusätzlichen Anspruch. Danach federt die KinderZeit Plus eine Arbeitszeitreduzierung bis auf 20 Wochenstunden finanziell ab. Und wer seinen Arbeitsumfang nur wenig reduziert, kann die Leistung dafür länger in Anspruch nehmen. Die KinderZeit Plus hilft Eltern auch dann, wenn ältere Kinder mehr Zeit und Aufmerksamkeit brauchen – zum Beispiel bei der Ein- oder Umschulung. Denn sie lässt sich bis zum 14. Geburtstag nehmen.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.gruene-bundestag.de/themen/zeitpolitik/kinderzeit-plus-damit-eltern-mehr-fuer-ihre-kinder-da-sein-koennen

Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock

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