Halten Sie eAutos für ein geeignetes Fortbewegungsmittel für Pendler in ländlichen Regionen?
Sehr geehrter Herr Seibert,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Wir haben uns in dieser Legislaturperiode viele Gedanken gemacht, mit Expert*innen gesprochen und Konzepte entwickelt um die Mobilitätswende in den ländlichen Raum zu holen. Menschen sind im ländlichen Raum in hohem Maße vom eigenen Auto abhängig, so dass all diejenigen, die kein Auto besitzen oder fahren strukturell benachteiligt sind. Wir wollen deshalb eine Mobilitätsgarantie einführen und allen Menschen Zugang zu einem schnellen und zuverlässigen ÖPNV-Angebot ermöglichen, auch in den Abendstunden, am Wochenende und in den Ferien. Es geht dabei allerdings nicht darum, einfach große leere Busse über das Land fahren zu lassen. Wir setzen vielmehr auf einen Verbund verschiedener Systeme: Regio-Busse und Bahnen, die ein Rückgrat an schnellen Verbindungen zwischen den Zentren bilden, ergänzt durch ein breit gefächertes Angebot an lokalen Busrouten, Fahrdiensten und Sharingangeboten für die letzte Meile. Gerade für Sharingangebote wollen wir auch den gemeinnützigen oder gemeinwirtschaftlichen Betrieb einfach ermöglichen und die in Errichtung von Mobilitätsstationen, die verschiedene Angebote bündeln, investieren.
Wir sehen Mobilität als Teil der Daseinsvorsorge, für deren Sicherstellung der Staat eine Verantwortung trägt. Er muss deshalb ein Grundangebot an planbaren sowie barriere- und diskriminierungsfreien Mobilitätsdienstleistungen bereitstellen. Uns ist auch bewusst, dass das Auto auch weiterhin eine wichtige Rolle für die Mobilität im ländlichen Raum spielen wird. Deshalb wollen wir den Ausbau der Elektromobilität auf dem Land vorantreiben, damit der ländliche Raum nicht zum Verbrenner-Museum wird.
Ausführlichere Infos zu unseren Ideen finden Sie in unseren Antrag "Mobilität in ländlichen Räumen verbessern ": https://dserver.bundestag.de/btd/19/278/1927875.pdf
Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock