Frage an Annalena Baerbock von Bernd S. bezüglich Energie
Der Ausbau erneuerbarer Energien ist wichtig. Dazu zählt auch Photovoltaik auf Mehrfamilienhäusern. Das heutige Mieterstrommodell ist ein Bürokratiemonster und eher ein Verhinderer. Aus meiner Sicht müssten Vermieter den Solarstrom zu einem angemessenen Preis deutlich unter der Grundversorgung den Mietern per Nebekostenabrechnung verkaufen. Umsatzsteuer und weitere Abgaben müssten einfach abgerechnet werden können. Ohne Dienstleister oder Steuerberater. Bisher habe ich weder Sie persönlich noch ihre Partei wahrgenommen, hier grundlegend etwas verändern zu wollen. Frage an Sie: werden Sie und ihre Partei zu Gunsten erneuerbarer Energien Bürokratiemonster wie den Mieterstrom grundlegend vereinfachen und dadurch die Voraussetzungen für den Ausbau der Photovoltaik auf Mehrfamilienhäusern schaffen?
Sehr geehrter Herr Seemann,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Sie haben völlig recht, das muss künftig viel einfacher gehen. Wir GRÜNE wollen die Bürokratie bei der Solarenergie insgesamt abbauen, Solardächer bundesweit zum Standard machen und fördern. Damit wollen wir Bau, Inbetriebnahme und Nutzung von Solaranlagen standardisieren und vereinfachen. Bei der Nutzung von Solarstrom vom eigenen Dach wollen wir den Eigenverbrauch attraktiver machen, aber auch eine Direktvermarktung sowie Anreize für die Volleinspeisung ins Netz stärken. Es gilt außerdem, die Regulierung für Mieterstrom zu vereinfachen, um unnötige Bürokratie zu vermeiden. Wichtig ist auch die vollständige Umsetzung des EU-Rechts zu Erneuerbare-Energien-Gemeinschaften, um Bürgerenergie zu stärken. Damit könnten Produzent*innen und Verbraucher*innen sich zusammentun, um sauberen Ökostrom direkt vor Ort zu erzeugen und zu nutzen. Für vereinfachte Lösungen würden grundsätzlich Maßnahmen wie One-Stop-Anmeldungen im Marktstammdatenregister sowie auch Digitalisierung und verbindliche Fristen für Netzbetreiber für den Netzanschluss der Solaranlagen sorgen.
Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock