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Annalena Baerbock
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Anke W. •

Frage an Annalena Baerbock von Anke W. bezüglich Umwelt

Moinsen Frau Baerbock,

bitte erläutern Sie mir den "ökologischen" Fussabdruck des gelben Sacks.

Vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen
A. W.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Wanke,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Die möglichst sortenreine und getrennte Sammlung von Abfall ist wichtig, damit ein Recycling von alten Verpackungen überhaupt erst möglich ist. Der gelbe Sack ist hierfür die Grundlage. Dennoch wird in Deutschland immer noch zu viel Verpackungsmüll verbrannt und nur die wenigsten alten Verpackungen werden so recycelt, dass recycelte Kunststoffe in neuen Verpackungen wieder eingesetzt werden können. Von einer echten Kreislaufwirtschaft, die den ökologischen Fußabdruck gegen Null bringen würde, sind wir in Deutschland also noch weit entfernt.
Wir Grüne haben umfassende Vorschläge gemacht, um das Recycling zu verbessern und den Schritt in eine echte Kreislaufwirtschaft zu machen. Wir sind überzeugt: Nur mit einer echten Kreislaufwirtschaft können wir unsere Klimaziele erreichen. Durch das Recycling von Kunststoffen kann bis zur Hälfte der Energie eingespart werden, die für die Herstellung von Neuware notwendig ist.
Oberstes Ziel einer Kreislaufwirtschaft ist es, Abfälle zu vermeiden, wo immer es möglich ist. Mit innovativen Mehrweglösen für Getränke, Lebensmittelverpackungen oder Versandpakete wollen wir das Aufkommen an Verpackungsmüll in Deutschland bis 2030 halbieren. Abfälle, die nicht vermieden werden können, müssen von vorneherein so gestaltet sein, dass ein hochwertiges Recycling überhaupt möglich ist. Bislang scheitert das aber oft daran, dass der Joghurtbecher oder die Käseverpackung aus vielen unterschiedlichen, fest verklebten Materialien bestehen. Das wollen wir ändern. Hierfür schlagen wir finanzielle Anreize und verbindlichen Vorgaben für recyclingfreundliches Design vor.
Ein Zweiter Schlüssel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaf sind Daten. Recycler müssen von vorneherein wissen, welche Stoffe und Materialien in einem Produkt verarbeitet sind. So können die Abfälle optimal sortiert und für ein hochwertiges Recycling vorbereitet werden. Digitale Wasserzeichen oder Produktpässe machen das möglich. Viele innovative Unternehmen stehen hier schon in den Startlöchern. Diesen Ideen wollen wir zum Durchbruch verhelfen und bis 2030 alle Produkte mit einem digitalen Produktpass ausstatten. Kleine und mittelständische Unternehmen wollen wir dabei mit 1 Milliarde Euro unterstützen.
Um Kreisläufe wirklich zu schließen, wollen wir auch den Einsatz von Recyclingmaterialien in neuen Produkten stärker fördern. Das kann durch gesetzliche Einsatzquoten und transparente Kennzeichnung gelingen.
Mit zahlreichen mittelständischen Recyclingunternehmen und großem Know-how im Maschinen- und Anlagenbau hat Deutschland die besten Chancen, um zur Kreislaufwirtschaft Nummer 1 zu werden. Diese Potenziale wollen wir endlich heben.

Mehr Informationen finden Sie hier: https://www.gruene-bundestag.de/themen/umwelt/unsere-vision-ist-eine-wirtschaft-ohne-muell

Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock

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