Frage an Annalena Baerbock von Helmut R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Werte Frau Baerbock,
ich bin Bundesbeamter m.D. in einem Bundesministerium in Bonn. Wie stehen Sie und Ihre Partei künftig zum Beamtentum? Werden sie künftig zu uns und hinter uns Beamten stehen oder wie ist Ihr Verhältnis zu denen, die seit Jahrzehnten loyal zu den jeweiligen Bundesregierungen standen? Planen Sie Änderungen im Beamtenrecht? Und wie stehen Sie zum Bonn-Berlin Gesetz? Ich würde gerne die letzten 10 Jahre meines Berufslebens in Bonn verbringen und mir nicht alle Jahre wieder Gedanken darüber machen müssen, ob es irgendwann nach Berlin geht, einer Stadt, die nicht mal genug Wohnraum für die hat, die bereits dort leben und die die Wohnraumkonkurenz aus Bonn nicht auch noch braucht.
Gruß
Helmut Rössler
Sehr geehrter Herr Rössler,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Der öffentliche Dienst, die Millionen Menschen, die in Verwaltungen, Ministerien und Behörden arbeiten, sind ein Rückgrat unserer Demokratie und das Fundament unseres Gemeinwesens. Doch in den letzten Jahrzehnten wurde zu oft am öffentlichen Dienst gespart und gekürzt - die Konsequenzen spüren wir heute alle. Wir Grüne stehen weiterhin zum Beamtentum sowie zu und hinter den Beamtinnen und Beamten, egal wo sie ihren Dienstsitz haben oder für welche Bundesregierungen sie schon loyal tätig waren.
Den öffentlichen Dienst wollen wir Grüne wieder stärken und zugleich modernisieren (zum Beispiel durch Innovations-Einheiten und agile Projekt-Teams über Behördengrenzen hinweg). Mehr Stellen, eine große Fortbildungsinitiatitive, gute Bezahlung, flexible Laufbahnen und mehr Durchlässigkeit machen den Öffentlichen Dienst fit für das 21. Jahrhundert. Natürlich sollte der jeweilige Dienstherr im Rahmen seiner Fürsorgepflicht auch dafür Sorge tragen, dass den Beamtinnen und Beamten unzumutbare Dienstort-Wechsel erspart bleiben und sie - u.a. durch angemessene Alimentierung - am jeweiligen Dienstsitz bezahlbaren Wohnraum vorfinden.
Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock
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