Frage an Annalena Baerbock von Gerrit H. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Damen und Herren,
in dieser E-Mail soll es in erster Linie um die aktuelle Umweltpolitik gehen.
Ich verfolge nahezu Täglich die Nachrichten und verlasse mich dabei nie nur auf eine Quelle, da ich damit schon viel schlechte Erfahrung machen musste.
Mir fällt immer wieder auf, dass dauernd neue Beschlüsse getroffen werden die nach aktuell technischem Stand beinahe unmöglich umsetzbar sind. Ein normaler Bürger kann seit Anfang diesem Jahres kaum noch an die Tankstelle fahren da die Spritpreise binnen weniger Monate um knapp 30ct gestiegen sind zudem kommt, dass durch die Umweltauflagen für Industrie und Gewerbe die Preise für Strom, Wasser, und Lebensmittel ebenfalls gestiegen sind. Worauf ich hinaus will ist das wir gerade straffen Schrittes in eine Inflation steuern.
Ich arbeite zurzeit neben der Schule in einem 450€ Job und merke wie von Monat zu Monat 450€ immer weniger wert ist.
Diese Radikale Entwicklung kann nicht gesund für ein Land sein welches von der Mittelschicht lebt.
Es gibt Industrie und Handelszweige die Derzeit noch völlig uneingeschränkt Profit aus unserer Umwelt schöpfen, wie zum Beispiel Hochsee Schiffe welche immer noch mit Schweröl fahren und Müll in die Großen Gewässer kippen dürfen.
Eine Kleidungsindustrie die weiterhin 3-4 Kollektionen Kleidung herstellt obwohl durch die Herstellung von Solchen Kleidungsstücken haufenweise Chemikalien aufgewendet werden müssen die wiederum in den seltensten fällen fachgerecht entsorgt werden. Dies wahren nur zwei Beispiele die für viele weitere Großbaustellen stehen sollen, die mich in summe daran zweifeln lassen, dass mit den Auflagen die an die Autoindustrie gestellt werden wirklich im Fokus steht Umweltschutz zu betreiben oder nicht doch Lobbyismus zu fördern.
In Summe möchte ich keine Verschwörungstheorien oder absoluten Meinungen kundtun sondern lediglich ein vernünftiges Statement zu Sinn und Zweck dieser doch hälftigen einschnitte in Mobilität und Leben erlangen.
Sehr geehrter Herr Heitz,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Das, was der Umwelt und damit den Menschen schadet, braucht einen Preis, klimafreundliches Verhalten muss sich lohnen. Doch begleitend dazu braucht es auch einen sozialen Ausgleich, sonst funktioniert es nicht! Ein Beispiel von uns: Die Einnahmen aus dem CO2-Preis wollen wir Grünen vollständig sozial gerecht zurückgeben und sie als Energiegeld an die Menschen auszahlen. Wer das Klima überdurchschnittlich belastet, soll dafür zahlen. Wer das Klima schont, soll am Ende mehr im Portemonnaie haben. Wir werben für einen früheren CO2-Preis in Höhe von 60 Euro um die Klimakrise in den Griff zu bekommen, aber bei gleichzeitiger sozialer Entlastung von Kleinverdiener*innen, Familien, Pendler*innen und denen die unbedingt auf das Auto angewiesen sind. Dazu gehört auch, dass wir das Angebot an öffentlichem Nahverkehr und Mobilitätsangeboten insbesondere in ländlichen Raum deutlich verbessern wollen.
Eine Erklärung zum Energiegeld finden Sie hier:
www.gruene-bundestag.de/videos/wie-unser-energiegeld-funktioniert
www.gruene.de/artikel/fragen-und-antworten-zum-co2-preis
Weitere Punkte finden Sie hier: www.gruene.de/themen/sozial-gerechter-klimaschutz
Bei den anderen Punkten können wir Ihnen nur zustimmen. Die Vergangenheit lehrt uns, dass ein Festhalten an veralteten Wirtschaftsstrukturen deutlich teurer kommt als ein rechtzeitiger sozial-ökologischer Umbau. Beispielsweise wollen wir die Schifffahrt durch verbindliche Emissionsminderungsziele und eine Einbeziehung in den EU-Emissionshandel klimaneutral machen. Wir setzen die politischen Rahmenbedingungen dafür, dass die Schifffahrt schnellstmöglich wegkommt vom Schweröl mit seinen giftigen Abgasen und dass sich stattdessen Landstromanlagen, emissionsarme Terminals, alternative Schiffsantriebe und klimaneutrale Treibstoffe ebenso wie faire Arbeitsbedingungen für alle an der Seefahrt Beteiligten durchsetzen. Dafür drängen wir auf weltweit höhere Standards.
Mehr Informationen zu unserem Wahlprogramm finden Sie hier: https://cms.gruene.de/uploads/documents/Wahlprogramm-DIE-GRUENEN-Bundestagswahl-2021_barrierefrei.pdf
Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock