Frage an Annalena Baerbock von Werner M. bezüglich Umwelt
Liebe Annalena,
es steht ausser Frage, dass wir zum Schutze des Klimas den CO2-Ausstoss verringern müssen - aber das weltweit.
Auf folgender Übersicht (https://www.co2online.de/klima-schuetzen/klimawandel/co2-ausstoss-der-laender/) kann man sehen das Deutschland ja nur 2% des globalen Anteils am CO2 Ausstoß trägt. Wenn z.B. China seinen CO2-Ausstoß nur um 10% verringern würde, wären das 1.125Mio t. also mehr als der gesamte Aussstoß von Deutschland mit 753Mio t. Klar muss jemand als gutes Beispiel vorangehen, das kann gerne Deutschland sein. Aber die Wirkung ist wohl sehr gering und daher muss man das wirklich mit Bedacht angehen. Nun meine Frage: Gibt es bei den Grünen eine Strategie, wie die großen CO2-Emittenten, und vor allem China, dazu bewegt werden können, ihren CO2 Ausstoß zu verringern? 10% wäre ja nicht viel Aufwand für China und hätte die vielfache Wirkung, als wenn Deutschland auf 0% runterfahren würde.
Liebe Grüße
Werner
Lieber Werner Mallon,
es ist vollkommen richtig, dass Deutschland mit gutem Beispiel vorangehen sollte. Der globale Wettbewerb der führenden Wirtschaftsregionen EU, USA und China ist in vollem Gange. Klimaneutralität ist die entscheidende Größe auf den Märkten der Zukunft. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wer hier die Nase vorn hat. Wer die industriellen Standards festlegt und wer Lösungen bietet für die großen Fragen unserer Zeit.
Es wird in Zukunft nicht reichen im traditionellen Sinne „nur“ die besten Autos, die besten Kraftwerke oder die besten Roboter zu entwickeln. Zentral für Erfindungen, neue Produkte und Dienstleistungen ist, welchen Beitrag sie auf dem Weg zur Klimaneutralität leisten, zu der sich alle großen Industrieregionen bis rund um die Mitte des Jahrhunderts aus guten Gründen verpflichtet haben.
Für Deutschland und die gesamte EU besteht hier die große Chance, sich durch entschlossenes Vorangehen entscheidende Wettbewerbsvorteile zu verschaffen und damit klimagerechten Wohlstand zu sichern und Standards zu setzen. Wir haben nicht nur das Know-How dafür, sondern haben in der Vergangenheit bewiesen, wie ökologische Modernisierung in einem hochindustrialisierten Wirtschaftsraum gehen kann. Vorausgesetzt wir wollen es und es wird nicht von Teilen der Politik und kurzfristigen Gewinninteressen Einzelner in Konzernen ausgebremst.
Es geht daher neben der Frage um Klimaschutz auch um die Zukunftsfähigkeit von guten und sicheren Arbeitsplätzen und Produkten "Made in Germany". Im Rahmen unserer Möglichkeiten - sofern Bündnis 90/Die Grünen der künftigen Bundesregierung angehören sollten - werden die Themen Klimaschutz bei internationalen Begegnungen angesprochen und für konsequenten Klimaschutz geworben.
Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock