Frage an Annalena Baerbock von Kevin M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Hallo,
ich hätte mal eine Frage zu einer Ihrer Aussagen
Wer das Klima überdurchschnittlich belastet, soll dafür zahlen. Wer das Klima schont, soll am Ende mehr im Portemonnaie haben.
Ich fahre jeden Tag 50km zur Arbeit hin und 50km zurück also 100km am Tag dafur das ich weiter meine Arbeit ausüben kann (dichter an den Arbeitsort geht nicht weil die Mieten nicht bezahlbar sind als Pflegekraft / die Bahn ist nicht verlässlich genug).
Somit belaste ich ja scheinbar (bei den Erhöhungen für Sprit) überdurchschnittlich das Klima richtig?
Wenn ich jetzt aber E-Auto (was ich mir leisten kann, was ich zu hause nicht laden kann, was in der Herstellung und in der Entsorgen nicht gut ist für die Umwelt) kaufe und das gleiche mache wie vorher, werde ich dafür belohnt?
Glauben Sie wirklich dass der Ökostrom ausreichen würde wenn jeder in Deutschland heute Abend auf ein E-Auto umsteigt?
Ich finde all dieses Gewetter gegen die Autofahrer die ihr Auto nutzen um zur Arbeit zu kommen, ziemlich bescheiden.
Warum wird nicht all dass was ja passieren soll mit bessere Bahnanbindungen usw usw vorher gemacht, bevor man den Leuten ihr Geld aus der Tasche zieht?
Warum macht nicht erst die Regierung was fürs Volk (Bahnanbindungen sind super, es geht schneller, günstiger und sauberer) und jeder dann immer noch meint ich nehme mein Auto wird dann erst zu Kasse gebeten?
Sehr geehrter Herr Michaelsen,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Leider sind die von Ihnen angesprochenen Punkte so nicht ganz korrekt.
Die Herstellung und Entsorgung von E-Autos ist nicht so schlecht (gerade im Vergleich zum fossilen Verbrenner), wie Sie es beschreiben. Siehe https://www.gruene-bundestag.de/themen/mobilitaet/benziner-diesel-elektromobilitaet
Und ja, Ökostrom kann mit anderen erneuerbaren Energiequellen wie grüner Wasserstoff,... ausreichen, um unsere Gesellschaft hin zur Klimaneutralität zu transformieren. Deshalb wollen wir ja auch nicht von heute auf morgen alle Autos mit fossilem Verbrennungsmotor verbieten, sondern ab 2030 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge neu zulassen. Die alten Autos können aber weiter auf der Straße fahren.
Und ja, es kommt darauf an, den Öffentlichen Verkehr zu stärken. Er ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern oftmals ist es auch stressfreier, als mit dem eigenen Fahrzeug zu fahren. Dort - vor allem im ländlichen Raum -, wo es keine guten Anbindungen gibt, müssen diese unserer Ansicht nach ausgebaut werden.
Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock