Frage an Annalena Baerbock von Till K. bezüglich Gesundheit
Wie stellen Sie sich die Zukunft unserer Kinder in der Corona Pandemie vor?
Die aktuellen nicht mehr nachvollziehbaren Regeln zur Testpflicht schließen Kinder de facto vom öffentlichen Leben aus. Die Teststellen sind überfüllt, die Ausweispflicht für Kinder ist sinnlos da Kinder keinen Personalausweis besitzen und die Gesundheitskarte kein Lichtbild enthält. Impfungen sind für Kinder noch lange nicht in Sicht und werden von der Stiko nicht empfohlen, da das Risiko der Impfung in keinem günstigen Verhältnis zum Risiko durch die Erkrankung steht. Es wird allerhöchste Zeit dass der Staat aufhört die Regeln zu machen ohne Rücksicht auf das Wohlbefinden unserer Kinder zu nehmen!
Sehr geehrter Herr Korten,
vielen Dank für Ihre Nachricht an Frau Baerbock. Wir geben Ihnen Recht: Kinder und ihre Interessen wurden in der Corona- Pandemie in vielen Bereichen vernachlässigt. Das betrifft die mangelnden Bildungschancen benachteiligter Kinder im Homeschooling, aber sicherlich auch die späte Öffnung der relevanten Lebensbereiche für Kinder. Frau Baerbock hat dies immer kritisiert und setzt sich dafür ein, die Lebensrealität von Kinder bei allen politischen Entscheidungen mit einzubeziehen.
Die Infektionsschutzregeln werden gerade sukzessive für alle Bevölkerungsgruppen gelockert, auch unabhängig davon, ob die Personen geimpft sind. Wichtig ist nun also, die Lebensbereiche von Kindern genauso in den Blick zu nehmen wie die Gastronomie, den Einzelhandel oder EM-Fußballspiele. Die von Ihnen angesprochene Ausweispflicht beim Testen wird über die jeweilige Landesverordnung des Bundeslandes geregelt, nicht vom Bund. In der Landesverordnung Sachsen ist es tatsächlich vorgesehen, dass ein Ausweisdokument nebst Test vorgelegt werden muss. Wenn es dafür keine Ausnahme gibt, wäre das natürlich für Kinder unter 16 Jahren (Kinder unter 6 Jahren müssen sich nicht testen lassen) praxisfern.
Wir setzen uns dafür ein, dass die Lebensrealität von Kindern und ihren Familien in der Corona-Pandemie - aber auch darüber hinaus - beachtet und mitgedacht wird und entsprechende Regelungen praxis- und lebensnah gestaltet werden. Dafür müssen wir das Problem beim Schopfe packen: Es braucht starke Kinderrechte im Grundgesetz. Unsere Verfassung setzt die Regeln für den Staat und damit auch für das Zusammenleben der Menschen in Deutschland. Dies gilt für Schulen, Krankenhäuser und Gerichte genauso wie für Behörden und die Politik. Mit starken Kinderrechten in der Verfassung legen wir den Grundstein dafür, Kinder endlich ins Zentrum politischen Handelns zu stellen.
Mit besten Grüßen
Team Annalena Baerbock