Frage an Annalena Baerbock von Viola T. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Baerbock,

das Thema brennt mir seit einiger Zeit unter den Nägeln: ich verfolge mit großem Interesse das Engagement der Grünen beim Thema E-Mobilität. Ich stehe diesem Thema grundsätzlich offen gegenüber, muss aber anmerken, dass ein E-Auto für mich nicht in Frage kommt, solange der Strom zu einem großen Anteil nach wie vor aus herkömmlichen Energieträgern und nicht aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Entschuldigen Sie meine flapsige Bemerkung, aber ich habe oft den Eindruck, dass die Grünen hier nach dem Motto verfahren „Der Strom kommt aus der Steckdose“. In unserem Land bestehen noch so große Lücken in der Gewinnung erneuerbarer Energien, dass ein weiterer Anstieg des Verbrauchs durch die wachsende E-Mobilität doch wieder nur aus herkömmlicher Energieerzeugung gedeckt werden wird oder aus dem Ausland importiert werden muss. Wenn ich dann höre, dass hierzulande beispielsweise die Kohlegewinnung durch Stilllegung von Bergwerken eingeschränkt wird, dafür aber Kohle beispielsweise aus Kolumbien eingeführt wird, die dort unter menschenunwürdigen Bedingungen gewonnen wird und dann per Schiff auch nicht umweltverträglich hierher transportiert wird, dann wird das Ganze für mich zur Farce. Außerdem scheint mir bei der Diskussion der Aspekt der Lebensdauer der Batterien noch zu wenig berücksichtigt zu werden. Auch müssen seltene Rohstoffe teilweise aus Afrika importiert werden, wo diese oftmals in Kinderarbeit und unter fragwürdigen Bedingungen gewonnen werden. Für mich macht es den Eindruck, dass die Probleme in andere Länder/Kontinente verlagert werden, um medienwirksam der E-Mobilität zu frönen.
Nochmals, ich bin durchaus für alternative Energien und freue mich über den Ausbau alternativer Energieträger, aber ein Umstieg in die E-Mobilität kommt für mich, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, aus den genannten Gründen nicht in Frage.
Über Ihre Meinung zu diesen genannten Aspekten würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße
Viola Tölke