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Annalena Baerbock
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Frage von Barbara H. •

Frage an Annalena Baerbock von Barbara H. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Baerbock,
bis zu welcher Inzidenz würden Sie Schulen & Kitas (unter den aktuell Vorort gegebenen Umständen, Stichwort: "Digitalisierung, Luftfilter, Konzept, was ist das?") offen lassen?
Entscheidende Frage für mich für die kommende Wahl.
Danke!

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Hase,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Der Inzidenzwert von 165 wurde nun mehrheitlich von Bundestag und Bundesrat beschlossen und gilt, jetzt müssen wir alle Kraft darauf richten, die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche möglichst gut aufzufangen.

Für den Schutz der Schüler*innen und Lehrkräfte und die sichere Aufrechterhaltung des Präsenzbetriebs gibt es eine ganze Reihe von Maßnahmen, die bisher zu wenig umgesetzt wurden: Bereits bei einer Inzidenzen ab 50 sollte auf Wechselunterricht und Maskenpflicht ab der Grundschule umgeschwenkt werden. Zudem braucht es endlich eine wirksame, flächendeckende Teststrategie für Kitas und Schulen (kostenlos und mindestens zwei Mal die Woche). Zusätzlich müssen Luftfilter in Kitas und Klassenzimmern Standard werden. Mit einem Förderprogramm „Mobile Luftfilter für Schulen“ wollen wir als Bund kräftig unterstützen. Und auch der Schüler*innen-Transport muss entzerrt werden. Zum Beispiel sollten mehr Schulbusse eingesetzt werden, um den Abstand einhalten zu können. Zudem sollen Kitas und Schulen nach Möglichkeit Unterricht bzw. Betreuung an warmen Tagen so oft wie möglich draußen stattfinden lassen.

Mit Blick auf das Pandemiegeschehen vertreten wir die Meinung, dass bei einer Inzidenz ab 100 reduzierter Präsenzunterricht nur dann angeboten werden darf, wenn es entsprechende Hygienekonzepte gibt. Das heißt: Luftfilter, regelmäßige Tests der Schüler*innen und des Lehrpersonals (mindestens 2 mal die Woche), feste, kleine Gruppen in ausreichender Raumgrößte (5 qm Platz pro Person) sowie die bekannten Schutz- und Hygienekonzepte (Abstand, Masken etc.).

Die Schließung von Bildungseinrichtungen darf dabei aber nicht länger auf dem Rücken von ohnehin schon benachteiligten Kindern ausgetragen werden. Für Kinder und Jugendliche, die über den Distanzunterricht nicht erreicht werden bzw. bei denen klar ist, dass sie massive Lerndefizite haben, muss in der Schule eine sichere Lernumgebung (also Lernräume mit pädagogischer Begleitung) eingerichtet werden, damit sie nicht vollends den Anschluss verlieren.

Für uns ist klar, dass nicht Schulen und Kitas geschlossen werden dürfen, während sich Arbeitgeber gegen das Home Office oder Testungen stemmen und andere Orte geöffnet werden. Bildungseinrichtungen müssen bei politischen Entscheidungen Priorität genießen. Denn Schulschließungen führten und führen bei vielen Kinder und Jugendliche zu großen gesundheitlichen und psychischen Belastungen sowie weiteren Lernlücken. Wir fordern deshalb, Präsenzangebote solange aufrechtzuerhalten, wie es das Infektionsgeschehen erlaubt.

Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock

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