Frage an Annalena Baerbock von Klaus C. bezüglich Gesundheit
WHO und Ethikkommission lehnen einen Corona-Impfpass ab.
Ein Impfpass ist auch überflüssig, weil einzelne Staaten nach Erreichen einer Impfquote von 60-70% und der damit verbundenen Herdenimmunität die epidemische Lage von nationaler Tragweite für beendet erklären können.
Stimmen Sie dieser Aussage zu?
Sehr geehrter Herr Carl,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Ganz grundsätzlich ist ein Impfausweis ist erst einmal nur der Nachweis, geimpft zu sein. Impfausweise sind seit Jahrzehnten Normalität. Sie ermöglichen das Reisen und helfen, rechtzeitig an eine Auffrischung der Impfung zu erinnern.
Wir Grüne wünschen uns natürlich gerade in einer Pandemie, dass wir wieder zu einer europäischen und hoffentlich bald auch zu einer globalen Mobilität zurückkommen, dass sich also alle Menschen wieder frei bewegen können, aber wir müssen aufpassen, dass ein europäischer Impfpass – gerade auch ein digitaler – keine neuen Mauern in Europa und in der Welt aufbaut.
Für einen digitalen Impfpass müssen eine Reihe von Fragen beantworten sein: Wie lange dauert die Immunität nach einer Impfung, und zwar bei den jeweiligen Impfstoffen? Wie wird die Übertragung durch die Impfung verhindert? Wird die Infektion verhindert? Um das zu beantworten, ist es richtig, dass wir uns gemeinsam mit der Europäischen Union auf den Weg machen und die Vorarbeit für einen datenschutzgerechten Impfpass leisten.
Wir Grünen werden uns dafür einsetzen, dass erstens der digitale Nachweis eines aktuellen Negativtests, zweitens der Nachweis aktueller Immunität durch überstandene Covid-19-Infektion und drittens Impfungen gleichgestellt werden. Wir wollen keine rechtliche Ungleichbehandlung von Geimpften und Nichtgeimpften. Wir wollen gesellschaftliche Solidarität und Freiheiten so schnell und umfassend wie möglich, und zwar für alle.
Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock