Frage an Annalena Baerbock von Petra S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Baerbock.
Warum muss Umweltschutz immer mit Kosten für die arbeitende Bevölkerung verbunden sein? Würde man zum Beispiel verbieten in der Nacht Geschäfte in Innenstädten zu beleuchten und Reklametafeln in Festbeleuchtung abzuschalten, dann würde man Geld und Energie sparen und die Vögel könnten in der Nacht ihrer Wege fliegen. Homeoffice sollte für Arbeitgeber mit einer Steuererleichterung belohnt werden, da der Verkehr reduziert wird. Dankeschön bei der Gelegenheit, dass Sie Homeoffice ermöglicht haben, damit Mitarbeiter vor Corona geschützt werden. Es gab tatsächlich viele Arbeitgeber die trotz 100 prozentiger Arbeitsleistung zu Hause, irgendwie die Mitarbeiter im Büro haben wollten. Die Umwelt könnte auch in Zukunft durch Homeoffice entlastet werden, aber die Arbeitgeber brauchen einen Anreiz. Ich wünsche mir mehr Vorschläge für Umweltschutz, der " Belohnt " Danke für Ihren Einsatz. Mfg P. S.
Sehr geehrte Frau Spielmann,
vielen Dank für Ihre Anfrage und die Hinweise.
Sie haben völlig recht: Mit den von Ihnen vorgeschlagenen Maßnahmen lässt sich viel Geld und Energie sparen. Aber nicht nur das: Künstliches Licht verändert beim Menschen nicht selten nachhaltig den Schlaf-Wach-Rhythmus, was zu Beeinträchtigungen der Gesundheit führen kann. Aber auch Säugetiere und Amphibien können in ihrem normalen Lebensablauf gestört werden. Für viele Insekten sind künstliche Lichtquellen tödliche Fallen.
Für Regelungen bzgl. Lichtquellen sind die Kommunen zuständig. Auf kommunaler Ebene- wie etwa in Bad Lippspringe - haben Bündnisgrüne entsprechend Anträge in die Kommunalparlamente eingebracht, um Lichtquellen zu reduzieren.
Wir geben Ihnen zudem völlig recht, dass Umweltschutz stärker "belohnt" werden muss. Denn Klimaschutz funktioniert dann, wenn sich klimagerechtes Verhalten lohnt, während klimaschädliches Verhalten einen Preis bekommt. Dies ist die Logik hinter dem CO2-Preis, der in Deutschland 2021 eingeführt wurde. Wir wollen den CO2-Preis effektiver für den Klimaschutz machen. Dazu muss der Preis die Kosten, die die Klimakrise für uns alle mit sich bringt, besser abbilden. Wir wollen den CO2-Preis daher erhöhen. Damit Klimaschutz sozial gerecht bleibt, müssen alle Einnahmen aus dem CO2-Preis direkt an die Bürger*innen zurückfließen. Dazu führen wir neben der Absenkung der EEG-Umlage ein Energiegeld ein, das jede*r Bürger*in erhält. Unterm Strich werden so vor allem Menschen mit hohen Einkommen belastet, während Geringverdiener*innen und Familien entlastet werden. In Mietwohnungen sollen die Kosten des CO2-Preises die Vermieter*innen tragen, damit sie einen Anreiz zur Umstellung der Heizungen und zur energetischen Sanierung haben.
Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock