Frage an Annalena Baerbock von Dana S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Baerbock,
mein Name ist Dana Schuster, ich bin 16 Jahre alt und interessiere mich für das Thema Klimawandel und Umweltschutz. Während der Corona Zeit, insbesondere des Lockdowns, habe ich mich intensiv versucht mit dem Thema auseinaner zu setzen und mich zu informieren. Mir ist dabei aufgefallen, dass der Kurs unserer aktuellen Regierung nett ausgedrückt, laut wissenschaftlichen (von mir gesichteten) Erkenntnissen, nicht besonders zielführend ist. Im Zuge dessen habe ich große Angst, dass ich bzw. meine Generation keine sehr rosige Zukunft haben wird. Ich bin mir des bestehenden Interessenkonflikts bei dieser Thematik bewusst, jedoch ist dieser keine Entschuldigung für das derzeitige Handeln der Reigierung. Ich habe sehr viele Fragen, zum einen warum das Thema Tierhaltung als Klimakiller so gut wie nie angesprochen wird, denn mit der Menge die weltweit an Futter für Tiere angebaut wird, Soja, Mais, Getreide etc.pp könnten wir mehr als den gesamten Planeten ernähren. Also warum hungern dann Milionen von Menschen? Und warum wird dieses Thema nicht angesprochen? Ich habe wirklich Angst. Natürlich ist mir auch bewusst, dass dieses Thema während der großen Pandmie in den Hintergrund geraten ist, jedoch bestimmt es unser aller Zukunft, gerade die meiner Genration und den darauffolgenden.
Ich bitte Sie herzlich um eine Antwort. Vielleicht ist das in Kontakt bleiben irgenwie möglich, auch wenn mir natürlich bewusst ist, wie eingespannt Sie sind.
Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2021.
Mit freundlichen Grüßen,
Dana Schuster.
Liebe Dana Schuster,
vielen Dank für die Anfrage und es freut mich, dass das Thema ein so großes persönliches Interesse weckt.
Auch ich bin der Ansicht, dass die Politik der aktuellen Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD mehr beim Thema Klimaschutz tun könnte.
Dazu gehört selbstverständlich auch mehr Einsatz beim Thema Tierhaltung für eine nachhaltigere und klimaschonendere Wirtschaftsweise, die für die Bäuerinnen und Bauern auch lohnenswert ist.
Kein anderer Bereich ist so unmittelbar auf den Erhalt unserer Lebensgrundlagen angewiesen wie die Landwirtschaft. Die Landwirtschaft ist schon heute Leidtragende der Klimakrise. In den letzten 15 Jahren mussten Bäuerinnen und Bauern durchschnittliche jährliche Ertragsausfälle von ca. 470 Millionen Euro verkraften – infolge von Wetterextremen wie Dürre, Hagel und Starkregen. Das Umweltbundesamt (UBA) warnt, Trockenheit könne künftig gerade in Ost- und Südwestdeutschland zu „verminderter
Erntequalität und geringerem Ertrag führen. Häufigere Extremwetterereignisse (…) können Bodenerosion verstärken“.
Umso frappierender ist es, dass die Art und Weise, wie wir Landwirtschaft momentan betreiben, die Klimakrise über zahlreiche Wege verschärft – und dass der relative Beitrag der Landwirtschaft an den THG-Emissionen in Deutschland steigt. Dabei bestehen viele Möglichkeiten, wie der Sektor zum Klimaschutz beitragen kann. Eine Übersicht dazu findet sich unter https://www.gruene-bundestag.de/fileadmin/media/gruenebundestag_de/themen_az/klimaschutz/pdf/Landwirtschaft-und-Klimawandel.pdf
Mit lieben Grüßen
Annalena Baerbock