Frage an Annalena Baerbock von Frank-Philipp W. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Baerbock,
immer wieder sind aufgrund von Corona massive Einschränkungen von sozialen Kontakten im privaten Bereich im Gespräch. Trotzdem tingeln tagtäglich Promis und Politiker von Stadt zu Stadt, von Talkshow zu Unterhaltungssendungen, wo definitiv mehr als 10 Leute aus 2 Haushalten zusammenkommen!
Diese Zusammenkünfte im Fernsehen und Radio sind nicht systemrelevant und vor allem unnötig, da diese Anstalten technisch in der Lage sind per Videokonferenz mit ihren Gesprächspartnern zu kommunizieren. Letzteres gilt ebenfalls für Ihre Besprechungen und Sitzungen.
Bitte um eine sachlich fundierte Begründung warum Sie, als Prominente und Politiker, entgegen uns „normalen“ Bürgern u.a. zu TV- und Radiosendern reisen und somit weiterhin sozialen Kontakt zu massenhaft Menschen haben dürfen, wir „Normalos“ uns jedoch nicht einmal mehr mit unseren Freunden zuhause treffen dürfen. Wenn Sie Ihre Forderungen tatsächlich ernst meinen, müssen Sie meiner Meinung nach als Vorbild sofort Ihre Präsenzauftritte einstellen, Ihre Kommunikation über Videokonferenz tätigen und Ihre Verordnungen auf Sinn. Logik, Nachvollziehbarkeit überprüfen (Stichwort: Kontaktsportart dürfen von Profis ausgeübt werden, kontaktlose Sportarten dürfen maximal einzeln praktiziert werden). Oder Sie nehmen diesen massiven Eingriff in unser Privatleben durch diese sachlich nicht nachvollziehbaren Einschränkungen gegenüber uns Bürgern zurück! Diese Ungleichbehandlung von vermeintlichen Promis und Politikern und uns „normalen“ Menschen ist nicht akzeptabel und steht meiner Meinung nach auch unserem Grundgesetz entgegen.
MfG FP wolfer
Sehr geehrter Herr Wolfer,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Mit Ausbruch der Pandemie hat die grüne Bundestagsfraktion Gremiensitzungen und öffentliche Veranstaltungen in den digitalen Raum verlegt. Viele Mitarbeitende arbeiten im Homeoffice. Und auch die Abläufe im Parlament wurden angepasst. Auch Interviews werden vorwiegend digital geführt und nicht mehr vor Ort.
Zur Aufgabe von Politiker*innen gehört es aber auch, die Bürger*innen über ihre Politik bzw. Forderungen/Initiativen zu informieren. Das geschieht durch klassische Pressearbeit, Social Media, Information über Webseiten, aber eben auch durch Talkshows oder ähnliche Formate. Ziel ist es, möglichst viele Menschen zu erreichen. Nach unserer Kenntnis finden die Talkshows ohne Publikum statt. Zudem werden die Studiogäste vor einer Sendung getestet.
Zudem ist es gerade in dieser Zeit wichtig die Menschen über das politische Handeln - u.a. im Umgang mit der Corona-Pandemie wichtig und zu erklären.
Die Demokratie darf nicht unter der Corona-Pandemie leiden - im Gegenteil, der Diskurs ist elementar wichtig. Wir sind der festen Überzeugung, dass es in dieser Krisenzeit mehr denn je auf verantwortungsvolle Politik ankommt. Bürgerinnen und Bürger tragen in diesen Monaten eine schwere Last. Sie haben ein Recht darauf, dass wir unsere Arbeit weiter machen und ihre Interessen in den Mittelpunkt stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock
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