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Annalena Baerbock
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Frage von Thilo M. •

Frage an Annalena Baerbock von Thilo M. bezüglich Medien

Sehr geehrte Frau Baebock,

Ich hab eine Frage zur Berichterstattung der täglichen COVID-19 Zahlen für Deutschland. Warum wird eigentlich immer über absoluten Zahlen, heißt registrierte Infektionen seit Beginn der Erfassung der Coronafälle gesprochen? Wäre es für eine aktuelle Gefährdungsbeurteilung nicht sinnvoller und hilfreicher darüber zu sprechen, wie viele Menschen aktuell infiziert sind?
Die aktuellen Zahlen (01.06.2020) sagen beispielsweise das es in etwa 183.494 infizierte Fälle gibt seit Beginn der Erfassung, davon sind zum Glück 165.226 genesen und leider auch 8.605 Menschen im Zusammenhang mit COVID-19 verstorben. So kommuniziert, sehr dramatische Zahlen, ohne Frage.
Was verhindert jedoch den aktuellen Moment darzustellen, welcher für das Bewerten der aktuellen Gefährdung die von den infizierten Personen ausgeht relevant ist? Was dann wohl 9.663 Personen sind, mit Bezug auf die o.g. Zahlen (infiziert - genesen - Todesfälle)
Ich denke diese Art der Darstellung / Diskussion wäre für den Normalbürger besser zu greifen.
Für eine Antwort wäre ich Ihnen dankbar. Vielleicht auch für eine Klarstellung, falls ich evtl. etwas übersehen habe.
Grüße von Thilo Mager

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Mager,

vielen Dank für Ihre Frage. In der Tat wäre es für die öffentliche Kommunikation natürlich sinnvoll, auch die Zahl der aktuell Infizierten darzustellen. Allerdings ist dabei zu bedenken, dass die Zahl der Genesenen nur eine Schätzung darstellt. Denn es existieren keine Daten darüber, wer bereits wieder tatsächlich gesund ist. Diese Daten werden durch die Gesundheitsämter in der Regel nicht erhoben. Das sind letztlich Schätzungen, die auf dem Wissen über den Verlauf und die ungefähre Dauer der Erkrankung beruhen. Die Daten müssen also wegen der Unsicherheiten mit Vorsicht interpretiert werden.

Mit besten Grüßen
Team Annalena Baerbock

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