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Annalena Baerbock
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Frage von Matthias J. •

Frage an Annalena Baerbock von Matthias J. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Baerbock,

ich bin irritiert, dass ab 2030 keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden sollen. Dabei gibt es verschiedene Untersuchungen, die zeigen, dass CNG-Fahrzeuge, die mit Biomethan aus Abfallstoffen oder Methan aus Power2Gas betrieben werden, eine bessere Gesamt-Öko-Bilanz aufweisen, als Elektroautos. Siehe hierzu https://www.adac.de/verkehr/tanken-kraftstoff-antrieb/alternative-antriebe/klimabilanz/ und https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/antriebstechnik/e-mobilitaet-biomethan-schlaegt-elektroauto-mit-akku/

Außerdem wird gerade so getan, als ständen Lithium und Kobalt unbegrenzt und ohne großflächige Umweltschäden, Kinderarbeit oder Menschenrechtsverstöße zur Verfügung. Regenerativer Strom mag nachhaltig sein, die Verwendung von Lithium und Kobalt ist es nicht. Es gibt in der Praxis noch nicht mal einen geschlossenen Stoffkreislauf: Die Rückgewinnung von Lithium findet nicht statt!

Was gerade in Augsburg geschieht, empfinde ich als Skandal. Augsburg betreibt seit 2011 mit großem Erfolg eine Busflotte, die ausschließlich mit Methan aus dem eigenen Biomüll betrieben wird. Seit Dezember letzten Jahres sind sogar 6 Busse mit Gas-Hybrid-Antrieb im Einsatz, die somit über die Rekuperation beim Bremsen nochmals 8,5% weniger Energie brauchen. Mit der 2009/33/EG „Clean VehiclesDirective“ steht das Projekt vor dem Aus!
Siehe https://www.stadtzeitung.de/augsburg-city/lokales/werden-die-augsburger-biogas-busse-ueberholt-d87239.html

Interessant auch https://www.presseportal.de/pm/126841/4242066 . Warum bremsen Sie diese Technologie aus?

Was sagen Sie zur kontinuierlichen Ausdünnung des CNG-Tankstellen-Netzes? Was sagen Sie den 100000 direkt oder indirekt Betroffenen, die mit Biomethan-Antrieben weiterhin eine Zukunft hätten, mit dem E-Auto hingegen ihre Existenz verlieren? Was bleibt von grüner Politik, wenn die alle AfD wählen, um den ideologisch billigend in Kauf genommenen Strukturwandel abzuwenden?

Freundliche Grüße

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr J.,

vielen Dank für Ihre Frage.
Wir sagen nicht, dass wir keine "Verbrennungsmotoren" mehr zulassen wollen, sondern lediglich "fossile Verbrennungsmotoren". Diese Formulierung finden Sie sowohl in unserem letzten Bundestagswahlprogramm als auch in unseren Beschlüssen bzw. Anträgen im Bundestag. Insofern sprechen wir uns nicht gegen die Weiterentwicklung von Fahrzeugen, die etwas aus Biometahn oder Abfallstoffen betrieben werden, aus, genauso wenig gegen dessen Infrastruktur wie etwa Tankmöglichkeiten von regenerativen Energieträgern.

Welche Technologie sich am Ende durchsetzt ist in meinen Augen noch nicht abschließend geklärt. In unseren Augen entscheidet dies am Ende der Markt und diejenigen, die die entsprechenden Autos herstellen.

Mit freundlichen Grüßen
Team Baerbock

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