Frage an Annalena Baerbock von Heiko L. bezüglich Umwelt
1. Wenn die co2 Steuer beschlossen wird, wie viel mehr muss ich zahlen als Vater einer 6 köpfigen Familie der auf sein Auto angewiesen ist (27 km pro stecke zur arbeit).
2. Ich höre immer nur Diesel ist so schlecht aber der co2 Austos ist doch wesentlich geringer bei vergeleichbaren Benzinmotoren (ps leistung), was muss zuerst gesenkt werden Co2 oder Stickoxide.
3. Bei allen diskusionen reden alle nur davon steuern für co2 und Elektroautos seinen ja so gut (für mich viel zu teuer in Anschaffung), warum redet keiner von einer Lösung die mann jetzt schon anfangen kann und die defentiv was nützen wird. Pflanzt Bäume wo es nur geht eine Buche bindet ca. 12 kilo. Co2 im Jahr, lassen sie das doch mal durch rechnen welche bäume/pflanzen wieveil co2 aufnehme und was geflanzt werden muss.
4. eine letzte sache noch ich fahre mit meinen pkw genau wie viele anderen nur das was ich muß (arbeit und Groß einkauf) alle anderen wegen die in der nähe liegen werden mit Fahrrad oder Roller erledigt, glauben sie das die Steuer daran noch was ändern werden kann an den wegen die ich erledigen muss.
Mit freundlichen Grüssen
H. L.
Sehr geehrter Herr L.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Uns geht es nicht darum, die Kosten für den CO2 Preis auf die einzelnen Verbraucherinnen und Verbraucher abzuwälzen, sondern Investitionen und Innovation zu CO2-armen Technologien zu fördern. Wir denken die nachhaltige Verkehrswende ganzheitlich. Das bedeutet, dass wir alle Formen der Mobilität jetzt klimafreundlich umgestalten müssen. Und es bedeutet auch, dass der Pkw-Verkehr genauso in die Verantwortung genommen werden muss, wie der Flug- bzw. Schiffsverkehr. Es sollen gleichzeitig Anreize geschaffen werden, damit sich der Umstieg auf das E-Auto oder auf verbesserte Bus- und Bahnangebote lohnt. Zielgenaue Förderprogramme sollen gerade Menschen mit niedrigen Einkommen helfen, auf klimafreundlichere Alternativen umzusteigen. Unsere grünen Konzepte und Vorschläge zum Mobilpass und zur Förderung von Elektromobilität finden Sie hier:
https://www.gruene-bundestag.de/themen/mobilitaet/mit-plan-e-in-die-zukunft-starten
Pro 10 €/t für die Emission von CO2 würden sich die Preise um 0,20 ct/kWh bei Erdgas, 2,37 ct/l Benzin und 2,65 ct/l bei Diesel und Heizöl erhöhen. Wenn die Kosten von den Energiekonzernen voll an die Verbraucher*innen weitergegeben würden, bedeutet das z.B. bei einem CO2-Preis von 40€/t: 0,8 ct/kWh Erdgas, 9,48 ct/l Benzin und 10,6 ct/l bei Diesel und Heizöl. Die Spritkosten für die Fahrt von Berlin nach München erhöhen sich um ca. 5 Euro. Pendler, bei einem durchschnittlichen täglichen Pendelweg von 27 km (wie in Ihrem Fall) hätten leichte Mehrkosten von knapp 16ct pro Arbeitstag.
Sie haben Recht, Dieselmotoren verbrauchen bei gleicher Leistung der Motoren weniger Kraftstoff als Benzin-Motoren. Doch der Energiegehalt von Diesel ist höher als der von Benzin und bei der Verbrennung von einem Liter beider Kraftstoffe emittiert der Diesel deutlich mehr CO2 als Benzin. Da Dieselmotoren bei einer höheren Verdichtung arbeiten als Benziner, entsteht im Betrieb des Diesels auch mehr NOx. Mit einem Umstieg auf emissionsfreie Antriebe lassen sich dagegen beide Probleme gleichzeitig beheben.
Aus Grüner Sicht gibt es auch nicht das EINE Klimaschutzinstrument. Es muss immer einen Politik- und Instrumentenmix geben: Ordnungspolitik, ökologisch zielgenaue Förderprogramme und marktwirtschaftliche Anreize bilden für uns den Rahmen der Klimaschutzpolitik, hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft, zu emissionsfreiem Verkehr und einem klimaneutralen Gebäudebestand.
Unser Konzept der CO2-Bepreisung bzw. unser Sofortprogramm für Klimaschutz finden Sie hier: https://www.gruene-bundestag.de/fileadmin/media/gruenebundestag_de/themen_az/klimaschutz/pdf/190628_Klimaschutz-Sofortprogramm-Sommer-2019.pdf
Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock