Sehr geehrte Frau Dr. Lührmann Gilt die Strompreisbremse von 40ct/kWh auch für Nutzer von Luft-Wärmepumpen? Diese zahlten bisher um die 18-20 ct und müssten damit eine Verdoppelung schultern.
Sehr geehrte Frau Dr. Lührmann
Wir haben aus ökologischen Gründen, um mit (möglichst) CO2-frei erzeugtem Strom zu heizen und Warmwasser zu erzeugen, beim Hausbau 2012 in eine Luft-Wärmepumpe investiert. Eine Gastherme wäre uns wesentlich preiswerter gekommen!
Wenn ich aber, nachdem nun schon der Hausstromanbieter den ct/kWh-Preis auf 50+ Cent erhöht hat, nun Ähnliches vom Wärmepumpenstromanbieter (Viessmann) erhalte, so fühle ich mich ehrlich gesagt für meine öko-logische Einstellung bestraft, oder wie sehen Sie diese Problematik?
Sehr geehrter Herr K.,
zunächst einmal: vielen Dank, dass Sie sich bereits vor 10 Jahren für eine emissionsarme Wärmepumpe entschieden haben!
Ich kann Ihre Sorge angesichts der extrem gestiegenen Energiekosten nachvollziehen, die eine Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind. Der Bundesregierung sind die großen Belastungen für die Bürger*innen sehr wohl bewusst. Daher tun wir alles dafür, die Energieversorgung nicht nur sicher und nachhaltig aufzustellen, sondern entlasten auch die Bürger*innen sowie die Unternehmen in Deutschland über vielfältige Maßnahmen, darunter die Gas- und Strompreisbremsen. Durch die Strompreisbremse profitieren auch die Besitzer*innen von Wärmepumpen, denn auch hier werden die Preissteigerungen beim Heizstrom gedämpft. Ich verstehe, dass die zusätzliche finanzielle Belastung nichtsdestotrotz eine Herausforderung darstellt. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen können sich Besitzer*innen von Wärmepumpen dennoch in ihrer Entscheidung bestärkt fühlen: Der Einbau von Wärmepumpen wird nicht nur staatlich bezuschusst; auch im Vergleich zu anderen Wärmesystemen fallen die aktuellen Kostensteigerungen weniger stark aus als bei Gas oder Öl.
Für diejenigen, die ihre Wärmerechnung nicht mehr begleichen können, gibt es eine Härtefallregelung, um finanzielle Unterstützung zu erhalten. Damit kann einmalig die Rechnung u. a. für den Betrieb von Wärmepumpen übernommen werden. Abgewickelt wird dies über die Jobcenter. Langfristig setzen wir als Grüne uns für ein Instrument ein, das zielgenau und vernünftig entlasten kann: Direktzahlungen an Haushalte, wie sie auch von der Gaskommission in ihrem Abschlussbericht nachdrücklich empfohlen wurden. Technisch ist das noch nicht möglich, aber wir werden in der Koalition weiter darauf drängen, dass das Finanzministerium hier abliefert und die technischen Voraussetzungen schafft.
Mit freundlichen Grüßen
Anna Lührmann