Wann erhalten Pflegekinder mit Behinderung in Baden-Württemberg die selbe Unterstützung wie behinderte Kinder in Herkunftsfamilien?
3Jahre gab es für unser Pflegekind keine behinderungsbedingte Unterstützung oder Beratung, dann sollte er mit Vollzeitinklusion in den Kiga. Dies wurde in TÜ nicht akzeptiert.Analog des BTHG haben wir Einzelasistenz zur Teilhabe gerichtlich erstritten.Ergebnis, das Jugendamt wollte uns das Kind wegnehmen und günstiger unterbringen.Über20.000€mussten wir einsetzen um dies zu verhindern.Wir haben ALLE PARTEIEN ANGESCHRIEBEN,nur die Linke stand uns bei.Statt Pflegeeltern zu fördern wird Überforderung unterstellt, Kinder in Heime gesteckt oder diese können jahrelang da keine Inklusion finanziert wird nicht zur Schule.Als aktiver Beistand erlebe ich dies immer wieder,sehe auch wie leibliche Familien mit behinderten Kindern unterstützt werden.Wo sind Sie wenn wir unsere Politiker benötigen?Wer ist außerhalb Wahlen Ansprechpartner?Ist Ihnen bewusst, wie viele Pflegekinder jedes Jahr ihre Familien verlassen müssen, da sie ohne Unterstützung nicht tragbar sind und wie viele Heimkosten entstehen
Sehr geehrte Frau W.,
Vielen Dank für Ihre Nachricht und die Schilderung Ihrer Situation.
Ihren Unmut über die bundesweit unterschiedliche Finanzierung inklusiver Kindertagesbetreuung kann ich gut verstehen, ebenso wie Ihre geschilderten Argumente zu den möglichen negativen Folgen für Pflegekind und Pflegefamilie. Lassen Sie mich unsere Position kurz erklären.
Pflegefamilien meistern eine große Herausforderung. Die Situation ist anspruchsvoll für die ganze Familie. Für die Pflegeeltern, die Pflegekinder und die Geschwister. Alle geben ihr Bestes für Geborgenheit und einen guten Start im Leben. Wir treten für eine inklusive Gesellschaft ein, in denen Menschen mit Behinderungen ein Recht darauf haben, gleichberechtigt wohnen, lernen und arbeiten zu können.
Wir GRÜNE machen eine Politik, die Familien in allen Formen und Modellen unterstützt. Jeder, der wie Menschen mit Behinderungen Unterstützung braucht, sollte in dem Maße unterstützt werden, wie er/sie es braucht. Das gilt besonders für Kinder. Dabei soll es keine Rolle spielen, ob es sich um leibliche Kinder oder Pflegekinder handelt. Pflegekinder haben ein Recht auf dauerhafte und stabile Lebensverhältnisse. Deshalb wollen wir Pflegekinder und Pflegefamilien unterstützen und ihre rechtliche Situation verbessern.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und viel Kraft. Hoffentlich konnte ich Ihnen unsere Position etwas näher bringen – ich bin ganz auf Ihrer Seite.
Ich bedanke mich nochmals für Ihre E-Mail und das Vertrauen.
Ihnen noch einen wundervollen Tag!
Mit herzlichen Grüßen aus Brüssel
Anna Cavazzini