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Anke Rehlinger
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Frage von Martin L. •

Warum setzen Sie, obwohl das Saarland zum Wasserstoffland werden soll, auf den batterieelektrischen Zug und nicht auf Brennstoffzellenantriebe wie z.B. Hessen?

Ende 2021 erhielt der Batteriezug den Zuschlag (https://www.saarland.de/mwaev/DE/aktuelles/aktuelle-meldungen/medieninfos/pm_2021_11_26_klimafreundlicher_oepnv.html), obwohl Alstom bereits vor Jahren den Wasserstoffzug erfolgreich entwickelt hat: https://www.alstom.com/de/press-releases-news/2021/12/alstom-wasserstoffzug-gewinnt-deutschen-nachhaltigkeitspreis.
https://www.industriepark-hoechst.com/de/stp/menue/presse-aktuelles/news/2021/09/09/brennstoffzellen-triebzuege-im-taunusnetz.html. Das Land Hessen fördert die Schieneninfrastruktur für die Wasserstoff-Tankstelle im Industriepark Höchst mit rund 2,5 Millionen Euro.
Viele Vorteile liegen bei H2, häufig fällt Wasserstoff in industriellen Prozessen als Abfallprodukt an, Brennstoffzelle schlägt im allgemeinen die Batterie bei großen Fahrzeugen. https://www.tt.com/artikel/30814658/hyundai-bus-im-zillertal-brennstoffzelle-schlaegt-batterie-um-laengen, Im Schwerlastverkehr mindert das immense Gewicht der Batterie die Zulandung.

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Sehr geehrter Herr L.,

grundsätzlich wird im Saarland angestrebt, aufgrund des hohen Elektrifizierungsgrades, die Zugverkehre mit elektrischen Fahrzeugen durchzuführen. Zur Überwindung der bestehenden Lücken im Netz setzt das Saarland auf den Einsatz von batterieelektrischen Triebfahrzeugen (BET). Dies hat den Vorteil, dass unter Fahrdraht rein elektrisch gefahren werden kann und die Lücken batterieelektrisch überbrückt werden.

Die Anschaffung und der Betrieb von Brennstoffzellenfahrzeugen ist bei dieser Netzstruktur wirtschaftlich nur schwer darstellbar. Dies liegt insbesondere an den hohen Anschaffungspreisen der Fahrzeuge aber auch an der zusätzlichen Tankinfrastruktur und einer neu zu definierenden Werkstattstruktur. Hinzu kommt, dass durch die zusätzlichen Umwandlungsverluste bei der Herstellung von Wasserstoff auch mit einer schlechteren CO2-Bilanz gegenüber BET gerechnete werden muss.

Nicht elektrifizierte Strecken im Saarland sind derzeit die Strecke Homburg nach Zweibrücken. Diese wird im Zuge der anstehenden Reaktivierung mit einer Oberleitung versehen. Darüber hinaus besteht auf der Strecke Saarbrücken nach Lebach-Jabach eine Elektrifizierungslücke von der Wemmetsweiler Kurve bis nach Lebach-Jabach (18 km), die bis 2025 um rd. 2 km verkürzt wird, indem die bestehende halbseitige Elektrifizierung komplettiert wird. Ferner sind nicht elektrifiziert sie Strecken Dillingen – Niedaltdorf (Niedtalstrecke, 12 km) und die Strecke Rohrbach - Zweibrücken - Einöd (14 km).

Mit freundlichen Grüßen

Anke Rehlinger

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