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Anke Rehlinger
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Frage von Dirk S. •

Festhalten an G8? Guten Tag Frau Rehlinger, bei der Landtagswahl 2017 haben sie für eine Überprüfung/Abschaffung von G8 in saarl. Gymnasien gestanden. Wie sieht ihre Position hierzu 2022 aus?

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Sehr geehrter Herr S.,

hinter dem Wunsch der Wiedereinführung von G9 am Gymnasium steht häufig der Wunsch nach mehr Zeit und weniger Druck auf Schüler*innen. Dieser Wunsch ist nachvollziehbar und berechtigt. Wenn Kinder und Jugendliche den schulischen Alltag als Belastung erleben, die inhaltlichen Anforderungen nur durch zusätzliches Engagement in ihrer Freizeit in Form von Nachhilfe lösen können, dann läuft etwas falsch.

Wenn die einen ihre Freizeit auf dem Sportplatz genießen, die anderen den Berg an Hausaufgaben nicht bewältigen können, dann läuft etwas falsch. Eine Erhöhung der Lernzeit und damit eine Entzerrung des Schulalltages ist durch viele Mittel erreichbar. Eines davon ist ein ganztätiges Schulangebot, ein anderes die grundsätzliche Rückkehr zu G9 an alle Schulformen. Bislang ist ein Abitur nach 9 Jahren an der Mehrzahl der weiterführenden Schulen – den Gemeinschaftsschulen und den beruflichen Oberstufengymnasien – möglich. Damit haben wir eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9. Im Ganztag liegt für alle Schülerinnen und Schüler die Chance, durch ein rhythmisiertes Angebot, durch Förderung der Potential und durch eine an Stärken orientierte Pädagogik den bestmöglichen Schulabschluss zu erlangen. Mit einer echten Ganztagsbeschulung erreichen wir mehr als mit einer reinen Rückkehr zu G9 im Halbtag.

Ich war stets gegen G8 und glaube, dass wir jetzt sogar noch mehr Gründe haben, mehr Zeit fürs Lernen auch an Gymnasien zu ermöglichen.

Mit freundlichen Grüßen

Anke Rehlinger

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