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Anke Rehlinger
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Frage von Susanne N. •

Agieren oder reagieren Sie lieber? Mitgefühl für die Ford-Mitarbeiter in Saarlouis ist ehrenwert, hilft aber nicht weiter.

Der Investor für das Ford-Gelände ist abgesprungen, oder weiß nicht so recht, evtl. soll weiterverhandelt werden - wer mit wem ist laut SR auch noch nicht klar. (https://www.sr.de/sr/mediathek/video/SRonline_BE_2570.html ). Andererseits haben Sie mit SVolt einen Investor, der unbedingt ins Saarland will. Die Info (https://www.saarland.de/mwide/DE/portale/wirtschaft/svolt-ansiedlung/faq/faq.htm) : "Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch völlig unklar in welcher Form und welchem Umfang eine Produktion bei Ford nach 2025 weitergeführt wird. Somit gibt es keine gesicherte Planungsbasis für SVolt, die deutlich früher ihre Lieferverpflichtungen erfüllen müssen." ist ja so mittlerweile aufgrund der neueren Entwicklungen falsch bzw. unglaubwürdig, da die Produktion von SVolt im Saarland frühestens 2027 beginnen soll. Werden Sie Ihre Verhandlungs-, Ihre Wirtschaftskompetenz und Ihr Umweltbewusstsein zeigen und SVolt und Ford an einen Tisch bringen oder lieber weitere Flächen im Saarland versiegeln?

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Sehr geehrte Frau N.,

die SVOLT-Ansiedlung ist eine Mischung aus Revitalisierung eines Industriegeländes, dem ehemaligen Laminate-Park in Heusweiler und eines sogenannten „Greenfields“ bei Überherrn, dem Linsler Feld.

Der Grund, weswegen die SVOLT-Ansiedlung nicht auf dem Ford-Gelände passieren kann, liegt insbesondere in der Zeit und dem Umfang, für die beide Unternehmen jeweils Flächen benötigen. SVOLT benötigt nämlich sehr große, zusammenhängende Flächen für seine Ansiedlung. Wenngleich das Gelände, das durch Ford frei werden wird, insgesamt mit 120 Hektar recht groß ist, liegen die Produktionshallen Fords jedoch relativ zentral auf dieser Fläche und werden zu Teilen durch die Jobgarantie von Ford für 1000 Beschäftigte bis 2032 auch noch benötigt. Solange soll das Batterieprojekt aber natürlich nicht warten müssen – die Ansiedlung ist für die Menschen im Land eine wichtige, die viele Arbeitsplätze schafft. Außerdem plant SVOLT ja mit Batteriebedarfen, die entsprechend früher gedeckt werden müssen und kann somit auch nicht warten, bis die Fläche bei Ford 2032 im Saarland frei wäre. 

Dennoch wünsche ich mir natürlich, auch die Flächen bei Ford schnellstmöglich für Ansiedlungen nutzbar zu bekommen, damit weitere Ansiedlungen prioritär diese Flächen nachnutzen und so im Idealfall keine sogenannten Greenfield-Flächen benötigen: Wir versuchen aktuell, mit Ford eine Lösung zu finden, wie wir als Land schnellstmöglich über die bisher unbebauten Freiflächen auf dem Gelände verfügen können, um diese als Land mit den Interessenten direkt verhandeln zu können. Wir sind außerdem branchenübergreifend mit verschiedenen Interessenten bezüglich des Ford-Standorts im Gespräch. Dabei setzen wir auf zukunftssichere Beschäftigung und arbeiten intensiv und mit höchster Priorität an einer Lösung.

Mit freundlichen Grüßen

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