Frage an Anke Erdmann von Udo D. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Erdmann,
ich danke für Ihre schnelle Antwort; wie von Ihnen vorgeschlagen, habe ich die Frage an Bundesminister Altmaier weitergereicht.
Sie schrieben weiterhin u.a.:
"Wenn Sie andere konkrete Hinweise haben, danke ich für einen Hinweis.
In Einzelfällen, die beanstandet werden, gehe ich dem selbstredend nach."
Hiezu zunächst ein aktueller Hinweis:
Im ersten Link aus meiner ersten Frage (ARD-Sendung ´Report´)
http://www.youtube.com/watch?v=UPB6pZ-4kGo
finden Sie zwischen 4:14 und 6:35 Minuten einen Bericht darüber, wie der Al-Gore-Film von ´German Watch´ in den Schulen ´kritiklos´ vorgeführt wird. Die darin außerdem enthaltenen weiteren Kommentare vor den Schülern übersteigen m.E. das erträgliche Maß.
*** Ist es aus Ihrer Sicht verantwortbar, Schüler mit gerichtlich festgestellten Fehlinformationen (siehe meine erste Frage) und zusätzlichen Hororkommentaren fehlzuleiten? ***
Mit freundlichen Grüßen
Udo Damerau
Sehr geehrter Herr Damerau,
ich habe mir den von Ihnen genannten Ausschnitt angesehen, den Film von Al Gore allerdings nicht.
Der sehr kurze o.g. Abschnitt ist keineswegs neutral und abwägend. Stattdessen bezieht der Beitrag eindeutig Stellung, auch durch die Kommentare des in Klimafragen sehr klar positionierten Prof. Singer. Das ist die journalistische Freiheit, aber der Beitrag im Report München leidet m.E. an der gleichen starken inhaltlichen Positionierung zu Klimafragen, wie sie es dem Al-Gore-Film vorgeworfen wird.
Was folgt für mich daraus für den Schulunterricht? Wer eine kontroverse Frage im Unterricht debattiert, dazu auch Vertreter von außen in die Schule lädt, muss dafür Sorge tragen, dass beide Seiten dargestellt werden. Das Schulgesetz in SH regelt diese Frage klar im § 4 Abs. 10, Satz 1: "Die Schule darf Sachverhalte nicht politische einseitig behandeln." Das betrifft Fragen von Klimawandelszenarien, bei der die Spanne der wissenschaftlichen Meinungen deutlich werden sollte. Dies trifft aber auch andere weltanschaulichen Fragen, die z.B. den oft diskutierten Besuch von Jugendoffizieren der Bundeswehr in unseren Schulen im Rahmen der Diskussion über die Sicherheitspolitik.
Meines Wissens pflegen Lehrkräfte mit solchen Unterrichtseinheiten in der Regel einen reflektierten und verantwortungsvollen Umgang. Sehr selten erreichen mich Beschwerden, wenn die Neutralität nach Meinung der Schülerinnen und Eltern nicht gewährleistet ist. Dem gehen wir dann nach.
Beste Grüße
Anke Erdmann