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Anja Weisgerber
CSU
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Frage von Herr H. •

Frage an Anja Weisgerber von Herr H.

Sehr geehrte Frau Dr. Weisgerber,

mit Interesse verfolge ich bereits seit Jahren die unsägliche Rentendiskussion.
Warum schaffen wir es nicht Gesamtgesellschaftlich hier für Gerechtigkeit zu sorgen?

Warum ist es in einem reichen Land wie das unsere nicht möglich, das wirklich ALLE in die Sozialkassen einzahlen. Egal wer, ob es der Arbeitnehmer ist, ob es der Selbständige ist, Millionär, etc. Zu gleichen Prozentzahlen!

Heisst es nicht im Gesetzt "Eigentum verpflichtet"?

Warum ist es in Deutschland nicht möglich hier eine Debatte zu starten, ob ein Modell wie in der Schweiz hier nicht auch tragbar wäre?
Das wäre Gerechtigkeit und würde ALLEN helfen und die Sozialkassen entlasten und für jedermann bezahlbar sein.

Ich bin wirklich kein Linker, aber das Schweizer Modell wäre aus meiner Sicht ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Warum klappt das in der Schweiz und warum können wir das hier in unserem Land nicht umsetzten?

Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

S. Hofstetter

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Hofstetter,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht zum Thema Rente, auf die ich gerne Bezug nehme.

CSU und CDU stehen dafür ein, dass die gesetzliche Rente auch in Zukunft stabil und sicher ist. Die erfolgreiche Beschäftigungs- und Wirtschaftspolitik der Union trägt dazu einen großen Beitrag, sodass der Generationenvertrag zwischen Jung und Alt auf einer soliden und verlässlichen Grundlage steht. Die erfreuliche Entwicklung der Löhne und Gehälter kommt den Rentner unmittelbar zugute. Unser Ziel für alle Rentnerinnen und Rentner von heute und morgen ist: Wer sein Leben lang gearbeitet hat, muss im Alter ausreichend versorgt sein. Dafür muss das erwartete Absinken der gesetzlichen Rente aufgefangen werden. Dies gelingt aus Sicht der CSU nur, wenn alle drei Säulen unserer Alterssicherung – gesetzliche Rente, betriebliche und private Altersvorsorge – funktionieren. Deshalb setzen wir auf eine Stärkung der gesetzlichen Rente sowie der betrieblichen wie privaten Altersvorsorge. Als oberstes Gebot gilt: Die Rente muss für alle Generationen – Kinder, Beitragszahler und Rentner – gerecht, berechenbar und zuverlässig sein.

Die Vielfalt der verschiedenen Vorsorgesysteme in unserem Land ist historisch gewachsen und hat sich grundsätzlich bewährt. Eine Umstellung in Richtung einer Erwerbstätigenversicherung, wie in der Schweiz, wäre aus diesem Grund nicht einfach umsetzbar. Diese würde vielmehr zahlreiche Übergangs- und Folgeprobleme verursachen, die wiederum mit Kosten verbunden wären. Denn auch im Falle einer Umstellung müssten wir uns zunächst um diejenigen kümmern, die bislang gar nicht oder nur zeitweise in einem Pflichtversicherungssystem abgesichert sind. Schließlich stehen alle Rentensysteme vor der Herausforderung des demografischen Wandels, davon sind auch Systeme, wie das Schweizer-Modell, nicht ausgenommen. Denn wenn die Zahl der Beitragsempfänger, die der Beitragszahler übersteigt, dann steigen auch die Beiträge.

Daher setzen wir uns dafür ein, das bestehende drei-Säulen-System weiterzuentwickeln und zu stärken. Zum einen wollen wir Eltern und Mütter stärken, denn Eltern leisten durch ihre Kinder den wichtigsten Beitrag für die Zukunft unseres Rentensystems. Daher sollen diese beim Rentenbeitrag entlastet werden. Mit der Einführung der Mütterrente hat die CSU bereits für mehr Gerechtigkeit und Sicherheit im Alter gesorgt. Mit einem zweiten Kindererziehungsjahr in der Rente für Geburten vor 1992 haben wir einen ersten Schritt getan. In der nächsten Stufe wollen wir noch mehr Gerechtigkeit für diese Mütter: Auch sie sollen künftig ein drittes Jahr Erziehungszeit in der Rente angerechnet bekommen. Weiterhin wollen wir die Anreize für eine private Vorsorge verbessern, damit diese auch für Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen attraktiver wird. Schließlich wollen wir die Eigentumsbildung als wichtigen Baustein in der Altersvorsorge für Familien erleichtern und verbessern. Wer privat vorsorgt, muss im Alter mehr haben als der, der nicht vorsorgt. Nur durch ausreichend private Vorsorge aller Bevölkerungsteile kann der Lebensstandard im Alter gesichert werden.

Sehr geehrter Herr Hofstetter, ich hoffe, meine Antwort ist hilfreich für Sie. Bei Rückfragen und weiteren Anliegen stehe ich Ihnen jederzeit gerne als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Anja Weisgerber

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