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Anja Stahmann
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Frage von Claas R. •

Frage an Anja Stahmann von Claas R. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Ganztagsschule Borchshöhe / Gymnasium Vegesack

Sehr geehrte Frau Stahmann,

vor rund 2 Jahren hat die Ganztagsgrundschule Borchshöhe, damals 6jährige Grundschule, angestrebt, auf 10 Jahre ausgebaut zu werden. Unterstützt wird die Forderung durch rund 1000 Bürgerinnen und Bürger aus Bremen-Nord und umzu sowie einem einstimmigen Beschluss des Ortsbeirates Bremen-Vegesack. Die Schule wurde dazu gedrängt, eine Kooperation mit der Lerchenstraße einzugehen. Dies ist in den letzten Jahren angegangen worden, jedoch werden seitens der Behörde diverse Knüppel zwischen die Beine gelegt (Bsp. 4+1 Züge statt 4+2, keine direkte Anwählbarkeit), so dass die Eltern das Vertrauen in die Kooperation verlieren.

Fragen:
- Machen Sie sich dafür stark, dass die Borchshöhe eine Reformschule bis Jahrgang 10 wird?

Gymnasium Vegesack: Bremen-Nords einziges durchgängigen staatliches Gymnasium stellt 4 Züge (davon 2 Inklusionsklassen, dieses Jahr nach Protesten vieler Eltern ausnahmsweise 5) mit einer Kapazität von 84 Plätzen zur Verfügung. Im Vergleich mit den Kapazitäten der Gymnasialplätze in der Stadt hat Bremen-Nord pro Kind nur halb so viele Plätze. Für viele ist der Weg in die Stadt inakzeptabel, so dass Bremen-Nord bzgl. der Gymnasialplätze deutlich benachteiligt ist. Nach der temporären Erhöhung der Kapazitäten ist damit zu rechnen, dass nächstes Jahr wieder mehr Kinder das Gymnasium anwählen.

Fragen:
- Wie siehen Sie den permanenten Ausbau auf 5 Züge des Gymnasiums?

- Beide Punkte (Reformschule Borchshöhe, Gymnasium Vegesack) bedürfen einer Zustimmung der Parteien, die den Schulkonsens unterschrieben haben. Könnten Sie sich vorstellen, als Kompromiss beidem zuzustimmen und so viele Eltern in Bremen-Nord glücklich zu machen?

Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen,

Claas Rockmann-Buchterkirche

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Hallo Herr Rockmann-Buchterkirche,

danke für Ihre Fragen zur Schulentwicklung in Bremen-Nord.
Sie sprechen u.a. zwei Themen an, die für anhaltende Diskussionen sorgen.

Die Grundschule Borchshöhe hat in den vergangenen Jahren mit großen Engagement und viel Know-how eine beachtenswerte Entwicklung der Grundschule vorangetrieben.
Das findet auch die Jury des renommierten Deutschen Schulpreises, die die Grundschule bereits nach Berlin zur bevorstehenden Preisverleihung eingeladen hat. Die Schule befindet sich unter den Besten, die in diesem Jahr ausgezeichnet werden. Das ist schon jetzt ein toller Erfolg! Dazu kann man allen an der Schule Beteiligten nur gratulieren.
Wir wollen diese positive Entwicklung gerne unterstützen, und können uns im Rahmen des Schulgesetzes am Standort Borchshöhe sehr gut eine Schule von Klasse 1-10 vorstellen. Die angedachte Kooperation und das Zusammenwachsen mit der Lerchenstraße funktioniert aus unserer Sicht nur unzureichend.
Deshalb befürworten wir eine Reformschule in HB-Nord von Klasse 1-10.

Das Schulgesetz ist jetzt im 2. Jahr in der Umsetzung. Wir beobachten, dass die Oberschulen sehr gut angewählt werden. Wir bieten damit in Bremen zwei Wege zum Abi, einmal über die 7 Gymnasien in 12 Jahren und über die Oberschule in 13 Jahren. Das längere gemeinsame Lernen und das Abitur nach 13 Jahren, sowie eine hohe Durchlässigkeit finden viele Eltern gut. Die neuen Oberschulen werden sehr gut angewählt, rund 80% der Kinder besuchen diese Schulform in Klasse 5 und 6.
Vorhersagen über Schulanwahlen sind schwierig und leider auch ungenau. Dafür gibt es einige Beispiele. Die Bildungsdeputation hatte in diesem Jahr in Bremen-Nord bewusst Plätze nachgesteuert, um mehr Kindern einen Inklusionsplatz im Stadtteil und Gymnasialplätze anzubieten. Allerdings ist ein dauerhafter Ausbau auf 5- Züge m.E. räumlich schwierig. Wir behalten das Thema bei den nächsten Planungen durchaus im Auge und sind bereit nach möglichen Lösungen zu suchen.

Mit freundlichen Grüßen

Anja Stahmann