Frage an Anja Stahmann von Ursel und Dietmar K. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Stahmann,
im Dezember 2002 beschloss die Bürgerschaft das Ortsgesetz zum Sanierungsgebiet Waller Heerstraße, zu welchem auch das Areal zwischen Funkturm, Walle-Center, Bahndamm und Waller Heerstraße (Bereich 7) zählt. Ziel der Sanierung ist es gemäß § 1 Abs. 2 des Ortsgesetzes die festgestellten städtebaulichen Missstände zu beheben. Im Bereich 7 wurden Missstände festgestellt, für deren Behebung gut 2 Mio.Euro beantragt und bewilligt wurden. Die ursprünglichen Planungen sahen als Beginn das Jahr 2008 für die Sanierungsarbeiten im Bereich 7 vor. Im Zwischenbericht zur Sanierung vom Februar 2008 wurde der Bereich 7 als einer von drei Prioritäten benannt, deren Start nun 2010 erfolgen sollte. Bisher sind für uns Betroffene noch keine Arbeiten sichtbar.
Fragen:
1.Warum musste der Bereich 7 die bewusst gewählte Chronologie der Vorrangliste verlassen und an das Ende der 14 Areale gesetzt werden, obwohl sich mit der Absage der Bahn (im Jahr 2005) an eine, im Rahmen der Sanierung fest eingeplante und dringend notwendige, Lärmschutzwand die Dringlichkeit zum Handeln sogar noch erhöhte?
2.Wann wird die Verlinkung von www.walle-aktuell.de zu www.waller-heerstrasse.de und dessen Faltblatt wieder hergestellt?
3.Was werden Sie, bis wann, tun, damit die versprochenen Sanierungsziele im Bereich 7, wie u.a. Begrünung, spielstraßenähniche Verkehrsberuhigung, Spielplatz und Neuordnung des ruhenden Verkehres alsbald umgesetzt/begonnen werden?
Die Beantwortung unserer Fragen ist nicht nur für unsere weitere Lebensplanung, sondern auch in unser Funktion als derzeitige Sprecher der Bahnlärminitiative „Lückenloser Lärmschutz in Walle“, von großer Bedeutung.
Sicher liegt die Beantwortung der Fragen auch in Ihrem persönlichem Interesse, sind Sie doch als Bewohnerin des Bereiches 7 auch Betroffene.
Mit freundlichen Grüßen
Familie Kjesa
Sehr geehrte Familie Kjesa,
da auch ich in einer besonders lärmbelasteten Straße mit meiner Familie lebe, bin ich genau wie Sie an einer echten Lösung der Lärm- und Erschütterungsprobleme und auch an der Sanierung des Wohnumfeldes interessiert. Auch weil wir, abgesehen von dem stark angestiegenen Bahnlärm, sehr gerne hier wohnen. Lärm macht auf Dauer krank, Bahnlärm kann richtig nerven. Vor allem ratternde und quietschende Güterzüge und in die Jahre gekommene Brücken sind bei stetig wachsendem Bahngüterverkehr nicht nur nachts unangenehm. Der angebotene passive Lärmschutz der DB finde ich persönlich höflich ausgedrückt, völlig unzureichend. Wir Grüne fordern deshalb einen besseren Schutz für AnwohnerInnen und setzen uns mit Ihnen gemeinsam für einen lückenlosen Lärmschutz ein. Das ist ein zäher und mühevoller Prozess, da auch ich als Anwohnerin in den vergangenen 12 Jahren mehrfach, leider vergeblich, Unterschriften für eine Lärmschutzwand an der Burchardstr./ Gustavstr./ Gerdstr. gesammelt haben. Wie Sie sicher wissen, hatten wir als Fraktion zum Thema Bahnlärm im Januar die DB AG, die BLG und die Bürgerinitiative gegen Bahnlärm zu Gast um konkrete Schritte zu diskutieren.
Ich finde die Ziele der Initiative sinnvoll und setze mich für eine Modernisierung der Güterwaggons, ein Tempolimit und ein Nacht- und Sonntagsfahrverbot für laute Güterzüge ein. Bestehende Lücken in den Lärmschutzwänden müssen geschlossen werden. Bremen ist bereits im Bundesrat für einen besseren Lärmschutz aktiv geworden. Dennoch sehe ich auch immer noch deutlich die Bahn in der Pflicht zusätzlich auch freiwillig für Lärmschutz zu sorgen! Das Umweltressort hat die Schaffung einer Anlaufstelle für Bürger, wie von der Bürgerinitiative gefordert, in Aussicht gestellt. Um genau zu klären, warum u.a. der Bereich 7 im Sanierungsgebiet bisher nicht realisiert wurde, und was zu den Verschiebungen konkret geführt hat, habe ich heute Kontakt zur Beiratsfraktion und dem Bauressort aufgenommen. Die Frage der fehlenden Verlinkung der Internetseiten kann sicherlich das Ortsamt West besser beantworten. Falls gewünscht, stehe ich für ein persönliches Gespräch auch mit unseren Beiräten zusammen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Anja Stahmann