Werden Sie sich im Falle einer zukünftigen Regierungsbeteiligung für eine verstärkte Förderung der biomedizinischen Forschung zu ME/CFS und Long COVID einsetzen?

Sehr geehrte Frau S.,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

ME/CFS und Long-Covid sind ernstzunehmende Krankheiten. Ich weiß um die großen Einschnitte im Leben sowie die schwierige Lage, in der Betroffenen und ihre Angehörigen durch ihre Einschränkungen im Alltag sind.

Für uns Grüne ist es ein wichtiges Anliegen, die Versorgung von ME/CFS-Erkrankten sowie Betroffenen von allen Symptomatiken, die sich unter Long-Covid, Post-Covid und Post-Vac einordnen lassen, zu verbessern und die Forschung sowie die Therapieentwicklung zu diesen Krankheitsbildern voranzutreiben.

Das Thema wurde in dieser Legislaturperiode mehrfach im Bundestag diskutiert, wobei wir uns fraktionsübergreifend einig waren, dass wir vor allem drei Ziele verfolgen: den Ausbau von Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten, die Förderung der Forschung zu Betroffenenzahlen, Medikamenten, wirksamen Therapien und Versorgungsstrukturen sowie ein besseres Verständnis für Long Covid und ME/CFS sowohl in der Ärzteschaft als auch in der Gesellschaft.

Obwohl ME/CFS bereits seit 1969 als neurologische Erkrankung anerkannt ist, wurde die mangelhafte Versorgungs- und Forschungslage erstmal unter grüner Regierungsbeteiligung auf die politische Agenda gesetzt. So wurden für 2022 und 2023 Haushaltsmittel in Höhe von 22,5 Millionen Euro bereitgestellt und bewirtschaftet. Darüber hinaus konnten wir im Bereinigungshaushalt für 2024 trotz angespannter Haushaltslage über 200 Millionen für Forschungsförderung zum Krankheitsbild selbst sowie zu Medikamenten und Therapien veranschlagen. 

Dadurch und durch weitere Maßnahmen, wie einen regelmäßigen runden Tisch zum Austausch von Expert*innen oder einer Telefonhotline für Betroffene, konnten wir in dieser Legislatur viel erreichen. Ich werde mich auch weiterhin für die Förderung der Forschung zu ME/CFS und Long COVID einsetzen.

Viele Grüße,

Dr. Anja Reinalter