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Anja Hirschel
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Frage von Mark L. •

Wie stehen Sie zur Drogenentkriminalisierung bzw. Legalisierung?

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Ich setze mich für eine verantwortungsvolle und evidenzbasierte Drogenpolitik ein, die auf Entkriminalisierung und Regulierung abzielt. Ich glaube, dass der Besitz und Konsum von Drogen für den persönlichen Gebrauch entkriminalisiert und der Zugang zu bestimmten Substanzen reguliert und kontrolliert werden sollte.

- Schutz der Gesundheit:
Durch eine regulierte Abgabe von Substanzen können Qualitätskontrollen und Aufklärungskampagnen über die Risiken und den verantwortungsvollen Umgang mit Drogen gewährleistet werden. Dies kann das Risiko von Überdosierungen und gesundheitlichen Schäden erheblich reduzieren. Ein Beispiel dafür ist Portugal, das seit der Entkriminalisierung 2001 positive Erfahrungen gemacht hat. Die Zahl der Drogentoten und HIV-Infektionen ist gesunken, und Menschen lassen sich bei Drogenproblemen vemehrt professionell behandeln und helfen, da sie keine Angst haben müssen, dabei kriminialisiert zu werden.
 

- Polizei und Justiz:
Diese können massiv entlastet werden. Indem wir den Fokus von Repression selbst bei kleinsten Konsummengen auf Prävention und Unterstützung verlagern, können wir Ressourcen freisetzen, die dann für die Bekämpfung schwerer Straftaten genutzt werden können.

- Reduktion von Schwarzmarkt und Kriminalität:
Durch die Legalisierung und staatliche Kontrolle des Drogenmarktes wird dem illegalen Drogenhandel der Boden entzogen. Dies kann die Kriminalitätsrate senken. Die Erfahrungen aus Kanada und einigen US-Bundesstaaten, die Cannabis legalisiert haben, zeigen, dass eine regulierte Abgabe besser kontrolliert werden kann. Diese Länder haben es geschafft, den Schwarzmarkt zu verkleinern und gleichzeitig Einnahmen aus der Besteuerung des legalen Cannabisverkaufs zu erzielen.
Gleichzeitig kann der Handel hochschädlicher, harter Substanzen zurückgedrängt und vom legalen Cannabiserwerb getrennt werden.

- Soziale Gerechtigkeit ein.
Die Kriminalisierung von Drogenkonsum trifft oft sozial benachteiligte Gruppen härter. Eine Entkriminalisierung des Konsums kann dazu beitragen, soziale Ungerechtigkeiten abzubauen und Betroffene zu entlasten. 

- Cannabis für Genuss und Medizin:
Die Legalisierung von Cannabis ist sowohl für den Genuss als auch für medizinische Zwecke. Cannabis hat eine Vielzahl von Anwendungen und enthält zahlreiche Cannabinoide, die unterschiedliche Wirkungen und medizinisches Potenzial haben. Durch eine Legalisierung und Regulierung können diese verschiedenen Substanzen besser erforscht und genutzt werden, um sowohl die gesundheitlichen Vorteile zu maximieren als auch den Genusskonsum sicherer zu gestalten. Gleichzeitig ist eine sichere Eigenversorgung ohne exorbitante Kosten möglich.
Nicht umsonst hat uns aufgrund unserer klaren und informierten Haltung kürzlich der deutsche Hanfverband zum Testsieger ihres Wahlchecks gekürt.

Anstatt auf Repression setze ich auf Prävention und Aufklärung. Bildungsprogramme und Beratungsangebote sind essenziell, um Konsumenten besser zu informieren und zu unterstützen. Auch bei sogenannten "Alltagsdrogen" wie Alkohol. Beispiele aus anderen Ländern wie Portugal, Kanada und einigen US-Bundesstaaten zeigen, dass eine solche Politik erfolgreich sein kann.