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Anja Hirschel
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Frage von Melissa L. •

Wie stehen sie zur Pandemie, Long Covid und ME/CFS? Für welche Maßnahmen und Ziele würden Sie sich einsetzen?

Die Pandemie wütet weiter, doch die meisten Politiker ignorieren lieber die Realität.

Wie stehen sie zur Pandemie & den Mio. Menschen die an LC erkrankt sind & deren quasi nicht-existenter Versorgung?

Haben Sie das Problem ME, das bereits vor der Pandemie da war auf dem Schirm, und die prekäre Lage der Betroffenen? Wie gedenken Sie, diesen Menschen Versorgung zukommen zu lassen?

Setzen Sie sich für Prävention, z.B. saubere Luft, Aufklärung, Forschung oder weitere Maßnahmen ein?

Erkennen Sie an, dass die Impfung allein das Problem aufgrund der geringen Wirkkraft nicht lösen kann & dass die Schäden jeder Infektion sich aufsummieren? Ist Ihnen bekannt, dass prognostiziert wurde, dass die meisten nach wenigen Infektionen an LC erkrankt sein werden & dies eine schwere unheilbare chronische Erkrankung ist?[1,2]

Erarbeiten Sie Spezialambulanzen für ME?

[1]https://x.com/GosiaGasperoPhD/status/1775408713140253020/photo/2

[2]https://www.tagesschau.de/wissen/gesundheit/studie-long-covid-101.html

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Antwort von
PIRATEN

Hierzu gibt es sehr viel zu sagen. Nicht nur aus meiner Tätigkeit als Stadträtin war ich damit befasst,  auch aus meinem persönlichen Umfeld u.a. durch viele Pflegekräfte und durch eigenes Erleben ist mir die Pandemie, ihre Folgen und die Auswirkung auf die Gesellschaft sehr nahegegangen.

Ich halte mich kurz:

Long/Post Covid sowie ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) sind ernste gesundheitliche Probleme, die dringend mehr Aufmerksamkeit und Ressourcen benötigen. 

Betroffenen brauchen umfassende Behandlungen und eine Perspektive durch gezielte Forschung. Also Förderung von Forschungsprojekten zu Long/Post Covid und ME/CFS, um bessere Behandlungsmethoden und mögliche Heilungsansätze zu finden. Spezialambulanzen sind hierzu der Schlüssel, müssen aber mit örtlichen Versorgern abseits der Zentren gut vernetzt werden um als "Wissenshub" unterstützen zu können. Neue Regeln zu Telemedizin könnten dies unterdtützen.

Implementierung von Präventionsmaßnahmen, also zur Verbesserung der Luftqualität in öffentlichen Räumen, einschließlich Schulen und Arbeitsplätzen ist sinnvoll. Dies würde helfen, das Infektionsrisiko insgesamt zu minimieren (auch hilfreich bei Grippe und sonstigen Infektionen) und eine Umgebung mit stets genügend Sauerstoff sicherstellen zu können. 

 

Ohne finanzielle Unterstützung und sozialen Dienstleistungen ist es für schwer Betroffene von Long/Post Covid und ME/CFS kaum möglich,  die Herausforderungen des täglichen Lebens zu bewältigen. Ihnen und ihren Familien muss die benötigte Hilfe bereitgestellt werden. Auch der Zugang zu Rehabilitationsprogrammen und anderen Unterstützungsangeboten muss erleichtert werden (sofern diese eine Erleichterung bringen. ) Verpflichtende "Aktivierungstherapien" lehne ich ab, solange ihre positive Wirkung statt Schädigung nicht zweifelsfrei erwiesen ist.

Wir benötigen  langfristige Gesundheitsstrategien um ggf auf neue Pandemien adäquat und koordiniert reagieren zu können.

Die resiliente Versorgung mit medizinischem Material und Pharmazeutika muss oberste Priorität bekommen. Die Abhängigkeit von langen und ggf. instabilen Lieferketten darf nicht weiter hingenommen werden. Dies betrifft viele Medikamente und Produkte (Insulin, Antibiotika uvm).

Medizinisches Personal muss generell besser gestellt werden. Nicht umsonst wählten viele den Pflexit nach psychischer und physischer Überbelastung. Klatschen ist dabei wirklich zynisch. Und zukünftig wird uns ein noch schlimmerer Pflegenotstand drohen als sowieso schon.