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Anja Hirschel
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Frage von Alexander B. •

Finden Sie es in Ordnung dass jeder PKW mit eCall ausgestattet sein muss. Wenn Sie es für Vertretbar halten, sollte die eCall Hard- und Software öffentlich sein ?

Damit eCall funktionieren kann muss eine Ortung möglich sein. Ein Mikrofon im Auto und eine Funkverbindung vorhanden sein.

Damit sollte es theoretisch möglich sein die Insassen abzuhören, das Auto zu orten und über die Mobilfunk Verbindung zu manipulieren.

Vorgesehen ist dass das Fahrzeug nur bei einem Unfall eine Verbindung herstellt und die Position übermittelt.

Ob das tatsächlich so ist könnte jeder überprüfen wenn die eCall Hard- und Software öffentlich zugänglich währen.

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Ja und Nein: Um Leben zu retten ja. Ohne Datenschutz und Datensicherheit für Abhören, Anwender und Eigentümer von Fahrzeugen Nein. Der Zweck heiligt nicht die Mittel.

eCall soll bei einem Unfall automatisch Rettungsdienste benachrichtigen und den Standort des Fahrzeugs übermitteln. Während dies potenziell Leben retten kann, bestehen erhebliche Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und der Sicherheit der gesammelten Daten.

  1. Transparenz und öffentliche Zugänglichkeit:

    Öffentliche Hard- und Software: Ja, die Hard- und Software von eCall sollte öffentlich zugänglich sein. Nur durch vollständige Transparenz kann gewährleistet werden, dass das System tatsächlich nur im Notfall aktiviert wird und keine zusätzlichen Daten sammelt oder überträgt. Unabhängige Experten müssen die Möglichkeit haben, den Code zu überprüfen und Sicherheitslücken zu identifizieren.

     

  2. Datensicherheit und Datenschutz:

    Strenge Regulierungen: Es ist unabdingbar, dass strenge gesetzliche Regulierungen eingeführt werden, um sicherzustellen, dass eCall nur im Falle eines Unfalls aktiviert wird. Jegliche Nutzung der gesammelten Daten außerhalb dieses Kontextes muss strikt verboten sein.

    Minimierung der Datensammlung: Das System sollte nur die absolut notwendigen Daten erfassen und übermitteln, um die Privatsphäre der Fahrzeuginsassen zu schützen. Dies umfasst insbesondere die Vermeidung von fortlaufender Standortüberwachung und Sprachaufzeichnung.

     

  3. Überwachung und Kontrolle:

    Unabhängige Überprüfungen: Regelmäßige unabhängige Überprüfungen müssen sicherstellen, dass die Systeme wie vorgesehen funktionieren und keine zusätzlichen Risiken für die Privatsphäre der Nutzer darstellen.

    Meldepflichten bei Sicherheitslücken: Hersteller müssen verpflichtet werden, jegliche Sicherheitslücken unverzüglich zu melden und zu beheben, um den Missbrauch der Systeme zu verhindern.

Zusammengefasst also:

Während die Idee von eCall, durch schnelle Unfallmeldungen Leben zu retten, grundsätzlich positiv ist, dürfen die Datenschutz- und Sicherheitsbedenken nicht außer Acht gelassen werden. Ich setze mich daher für eine vollständige Transparenz der eCall-Technologie und strikte Regulierungen ein, um Missbrauch zu verhindern und unsere Privatsphäre zu schützen. Nur so kann eCall als vertrauenswürdige und sichere Lösung etabliert werden, ohne dass das eigene Fahrzeug zum Überwachungstool wird.