Frage an Anja Hajduk von Thomas A. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Hajduk,
als leidenschaftlicher und umweltbewusster Fahrradfahrer ärgern mich die Flut von Anforderungsampeln für Fußgänger und Radfahrer, die Radfahrer erheblich behindern, aber kaum Vorteile für den Autoverkehr bringen. Zugeparkte Radwege /Fahrradstreifen und der schlechte bauliche Zustand des Radwegenetzes laden nicht zum Radfahren ein. Radwege werden im Winter nicht gestreut sondern als Schneebergdeponie genutzt.
Was werden Sie zur Förderung des Radverkehrs in Hamburg tun?
Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Anklam
Sehr geehrter Herr Anklam,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage zur Förderung des Fahrradverkehrs. Wir haben mit Beginn unserer Regierungsbeteiligung 2008 die Mittel im Haushalt der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) für den Fahrradverkehr vervierfacht. Erst damit war die Grundlage geschaffen, notwendige Planungen für bessere Radwege oder auch für Fahrradstreifen auf der Fahrbahn erstellen zu lassen und deren Umsetzung beauftragen zu können. Zu diesem Zweck haben wir auch die Zahl der Mitarbeiter für diese Planungsaufgaben erhöht und Planungsaufträge an Dritte vergeben. Bei einer weiterhin entsprechend hohen Mittelausstattung für diese Aufgaben werden die Früchte der Arbeit für alle Hamburgerinnen und Hamburger bald sichtbarer als bisher. Es braucht hier einfach eine gewisse Zeit, bis die angeschobenen Maßnahmen wirksam und sichtbar werden.
Ich möchte allerdings auch darauf hinweisen, dass bereits umgesetzte Maßnahmen, wie z.B. die Grundinstandsetzung des Platzes vor der Laeiszhalle, in deren Zuge auch die gesamte Radwegeführung deutlich verbessert wurde, von Fachleuten und Interessensvertretern der Fahrradfahrer ausdrücklich gelobt wurden (s. auch http://www.hamburg.adfc.de/uploads/media/RadCity_10_5.pdf , insb. S.8-13). Hier ist also ein deutlicher Qualitätssprung geglückt.
Darüber hinaus haben wir in das neue Winterdienstkonzept, das unter meiner Regie als Senatorin über den Sommer 2010 erarbeitet wurde, erstmals auch ein 180km langes Radwegenetz in der inneren Stadt integriert. Das neue Winterdienstkonzept soll nach dem Winter 2010/2011 evaluiert und dann ggf. ergänzt werden.
Selbstverständlich müssen wir bei einem so umfangreichen Netz an Radwegen, wie sie in Hamburg existieren und von denen leider viele heute nicht mehr den aktuellen rechtlichen Bestimmungen entsprechen, durchgehend viel Energie in die weitere Verbesserung der Radwege legen. Insofern gebe ich Ihnen Recht, dass die Situation für Radfahrer in Hamburg nicht zufriedenstellend ist.
Wir würden uns daher freuen, wenn der Wähler uns die Möglichkeit gäbe, den eingangs skizzierten Weg weiter zu gehen und die Bedingungen für den Radverkehr in Hamburg nachhaltig zu verbessern.
Mit freundlichen Grüßen
Anja Hajduk