Frage an Anja Hajduk von Sandra H. bezüglich Umwelt
Hallo Frau Hajduk,
wir, Tatjana, Sandra und Christel, würden gerne wissen, weshalb Sie gegen die Elbvertiefung sind. Wenn Sie und die SPD eine Koalition bilden, wie werden Sie dann das Problem mit der Elbvertiefung lösen? Können Sie das überhaupt durchsetzen?
Sehr geehrte Damen,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.
Die Elbvertiefung halten wir ökologisch für falsch. Unserer Ansicht nach sollte die Elbe nicht nur als Transportweg, sondern auch als Lebensraum betrachtet werden. Diese Perspektive kommt leider oft zu kurz.
Die Strategie, den Fluss an immer größere Schiffe anzupassen, stößt endgültig an ihre Grenzen. Die Zeiten, in denen die größten Containerschiffe voll beladen den Hamburger Hafen tideunabhängig anlaufen können, werden irgendwann vorbei sein und kommen auch nicht wieder. Daran würde auch eine weitere Elbvertiefung nichts ändern, sondern nur kurzfristig eine unvermeidliche Entwicklung etwas verzögern. Eine zukunftsfähige Hafenpolitik muss sich auf diese neue Situation einstellen. Das Planfeststellungsverfahren haben wir nicht stoppen können, es ist aber rechtlich, politisch und in der Zeitplanung vom Ergebnis her mit Risiken behaftet.
Zu Ihrer weiteren Frage:
Wir sind realistisch genug, um zu wissen, dass es für unsere Position in Hamburg gegenwärtig keine politische Mehrheit gibt.
Für uns steht das Ziel im Vordergrund, die ökologische Situation der Elbe zu verbessern. Mit der Gründung der „Stiftung Lebensraum Elbe“ unter meiner Führung als Senatorin sind dafür erste Schritte getan. Aber auch die im Tideelbekonzept vorgesehenen naturräumlichen Verbesserungen und die Senkung des Tidehubs müssen engagiert weiterverfolgt werden.
Darüber hinaus setzen wir uns für einen integrierten Naturschutz- und Bewirtschaftungsplan für die Elbe von Hamburg bis zur Mündung ein.
Mit freundlichen Grüßen
Anja Hajduk