Angelika Klingel
SPD
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Frage von Sabine H. •

Frage an Angelika Klingel von Sabine H. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Klingel,

Der Bestand der Artenvielfalt ist bedroht, Blüten bestäubende Insekten und Bienen haben immer größere Probleme zu überleben. Durch unsere immer monotoner werdende Landschaft und Hausgärten, durch den verstärkten Einsatz von Pestiziden und durch den immer noch hohen Flächenverbrauch. Sollte es nicht möglich sein, dass das Land, die Bauhöfe der Kommunen und Gemeinden mit gutem Beispiel vorangehen und auf landeseigenen Liegenschaften, wie staatliche Schlösser und Gärten, Staatsdomänen und allen landwirtschaftlich genutzten Liegenschaften im Landesbesitz, keine Pflanzenschutzmittel/Pestizide mehr einsetzen? Kann man nicht verstärkt Nützlinge stattdessen einsetzen? Warum dürfen Pflanzenschutzmittel noch immer in Baumärkten und Discountern (!) an Privatleute, wie z.B. Hobbygärtner, verkauft werden? Die Gefahr einer falschen Lagerung oder Anwendung ist zu groß, gesundheitsgefährdend und nicht kontrollierbar, zumal nur der Verkäufer einen Sachkundenachweis führen muss. Ist es nicht möglich, dass mindestens 10 % der staatlichen, landwirtschaftlichen Flächen Vorrangflächen werden: blühende Ackerstreifen, Altgrasstreifen, Hecken, Feldgehölze etc.? Als Rückzugsflächen, für den Erhalt der Artenvielfalt und als reichhaltiges Nahrungsangebot für Insekten, Bestäuber und Nützlinge? Warum wird mit hohem Personal- und Maschinen-Aufwand alles sauber gemäht und abgeholzt? Wäre es nicht ein gutes Vorbild für Hobby- und Landschaftsgärtner, wenn in den Gemeinden viel mehr Blühflächen entstehen würden, statt monotoner Rasenflächen?

Ich hoffe, Sie können mir die Fragen beantworten und Sie verstehen sie als Anregung für die nächste, vor Ihnen liegende, Politikarbeit.

Mit freundlichen Grüßen
S. H.

Heckengäu – Imkerei
NABU Baden-Württemberg
Fachberaterin für Bienen und Pestizide

Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau H.,

zunächst vielen Dank für Ihre Anfrage!

In der Tat ist es so, dass in den kommenden Jahren nicht nur in meinen Augen der soziale Wohnbau dringend gefördert werden muss. Es darf dabei aber nicht zu einem Konflikt von Sozialer Gerechtigkeit und Ökologie kommen. Wir sollten vielmehr kluge, sozialverträgliche und naturnahe Lösungen anstreben.

Den Einsatz von Pflanzenschutzmittel sehe ich ebenfalls kritisch. Hier sollten wir zukünftig viel stärker als bislang naturnahe Lösungen anstreben.

Spontan fällt mir dabei der Einsatz von Ziegen oder Schafen zum Schutz von Heidelandschaften ein. Warum solche guten Ideen nicht auch in den Ortschaften umsetzen?

Ihre Idee, wonach 10 % der staatlichen landwirtschaftlichen Flächen Vorrangflächen für blühende Pflanzen oder Feldgehölze werden sollen, finde ich gut und werde ich aufgreifen. Solche kreativen Ideen sind im Bereich Naturschutz notwendig. Leider sind in vielen Kommunen sogenannte Ausgleichsflächen aufgebraucht oder knapp; da bedarf es kreativer neuer Ideen.

Nur am Rande eine Erfolgsgeschichte aus der vergangenen Legislaturperiode:

Die SPD hat in den vergangenen Jahren viel für die Streuobstwiesen im Kreis getan, etwa mit der Streuobstkonzeption oder der Baumschnittförderung, die Reaktivierung ungenutzter Streuobstflächen oder die Anschaffung von Saftpressen. Ein weiterer Schritt könnte eine gesetzliche Unterschutzstellung sein.

Mit freundlichen Grüßen

Angelika Klingel