Sehr geehrte Frau Gaertner, wie stehen Sie zum kommunalen Wohnungsbau? Eine bezahlbare Wohnung ist kaum zu bekommen. Danke für eine für mich positive Antwort
Sehr geehrter Herr A.,
wir brauchen bezahlbaren Wohnraum.
Wohnungsbaugenossenschaften und kommunale Wohnungsunternehmen sind tragende Säulen der Wohnungswirtschaft in Deutschland. In der Vergangenheit haben sich viele Kommunen von diesen Gesellschaften getrennt, um kurzfristige Finanzierungslücken zu schließen. Die Folgen werden nach und nach sichtbar. Die einseitige Fokussierung auf Rendite geht zulasten von Bestand und Mietern.
In der Ausweitung kommunaler Siedlungs- und Baugenossenschaften sehen wir eine Option, auf die Entwicklung von Mietpreisen einwirken zu können. Bei den Genossenschaften können innovative Modelle einer Beteiligung der Mieter, auch mit kleinen Beiträgen, die Möglichkeit eröffnen, mittelbares Wohneigentum zu erwerben.
Im ländlichen Raum rechnet sich das Modell kommunaler Wohnungsbau.
In der Nähe von Großstädten wird es schwieriger einen bezahlbaren Mietpreis im sozialen Wohnungsbau, derzeit 8,50 Euro/qm, zu halten.
Grund hierfür sind die teuren und immer knapper werdenden Grundstücke in den urbanen Ballungszentren.
Alternativ müssen Lückenbebauung und Aufstockung von bestehenden Gebäuden zur Schaffung von Wohnraum zum Ausweis neuer Baugebiete geprüft werden. Die baurechtlichen Voraussetzungen müssen geschaffen werden, um hier bedarfsgerecht und schnell den benötigten Wohnraum zur Entspannung der Märkte zur Verfügung zu stellen.
Auch sehen wir oft leerstehende Gebäude, die dem Gewerbe dienten. Hier sollte die Prüfung einer Umnutzung von nicht genutzten Gewerbeflächen in Wohnflächen möglich werden.
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Gaertner