Frage an Angelika Brunkhorst von Thomas Michael R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Abgeordnete Brunkhorst
wie schon oft wird immer wieder mal über nachfolgend beschriebene Problematiken diskutiert ohne je zu einem dauerhaften Ergebnis zu kommen. So erbitte ich Ihre Sichtweise hinsichtlich einer Postion zum Meisterzwang im deutschen Handwerk? Nach meiner Auffassung ist dieses eine ungerechtfertigte Einschränkung der Berufsfreiheit.
als Schlagwort:
Ohne Meistertitel darf jeder EU-Betrieb nach Deutschland hinein meisterfrei beruflich tätig werden – ich hingegen nicht ohne Auflagen und deutliche Einschränkungen. Ohne jegliche Meistertitel dürfen bei uns in Deutschland Industriebetriebe handwerken & ausbilden – im Handwerk ist dieses jedoch nicht möglich. Der ehemalige FDP-Minister Jörg Bode hat sogar einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, der unter anderem Werbung für meisterfreies Handwerk verbieten soll. - BT Drs. 17/6855.
Wie ist Ihre Meinung zum Thema?
Vielleicht möchten Sie mir auch mitteilen, welchen Diskussionsstand Ihre Partei / Fraktion derzeit zu diesem Thema hat, bzw. in welcher Form Sie diese Fragen thematisieren möchten.
Für Ihre Mühen sei Ihnen herzlichst gedankt
freundlichste Grüße
Th.M.Rappers
Sehr geehrter Herr Rappers,
vielen Dank für Ihre Anfrage zur Gewerbefreiheit für Handwerker. Gerne teile ich Ihnen hierzu meine Meinung mit.
Das Handwerk hat mit dazu beigetragen, dass die deutsche Wirtschaft trotz stürmischer Zeiten gut dasteht. Europaweit werden wir um unser duales System beneidet und der Meisterbrief ist das Qualitätssiegel schlechthin.
2004 wurde die Zahl der Handwerker, in denen ein Meisterzwang besteht, deutlich reduziert. Danach waren in einigen Sparten, in denen der Meisterzwang aufgehoben wurde, ein deutlicher Qualitätsrückgang zu verzeichnen (z.B. bei den Fliesenlegern).
Auf den ersten Blick wirkt der Meisterzwang im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn als Benachteiligung. Für mich überwiegt jedoch die ausgezeichnete Qualität, die durch den Meisterbrief sichergestellt wird. Deshalb denke ich, dass der Meisterbrief beibehalten werden sollte.
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Brunkhorst