Frage an Angelika Brunkhorst von Thomas M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Brunkhorst,
in Ihrer Antwort vom 12.11. an Herrn Koch zum Thema Beschneidung schreiben Sie "Die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag ist zu der Auffassung gekommen, dass die Beschneidung die psychische und physische Entwicklung des Jungen nicht nachhaltig beeinflusst."
Das ist interessant. Bei der Beschneidung wird ein großer Teil hochempfindsames Gewebe mit großer Schutzfunktion für die Eichel entfernt und das soll ohne Folgen für die psychische und physische Entwicklung sein? Und was ist mit der Beeinträchtigung des sexuellen Lustempfindens wie von Einzelnen ( siehe http://www.taz.de/Beschneidung-mit-18/!101655/ ) aber auch von Studien (siehe http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21672947 ) aufgezeigt wird?
Ich möchte also gerne von Ihnen wissen, wie die FDP Fraktion zu dieser Einschätzung gekommen ist und welche wissenschaftlich anerkannten Studien dabei berücksichtigt wurden? Welche Einzelpersonen mit und ohne Probleme wurden zu dem geladen und gehört?
Im Weiteren argumentieren Sie, dass Eltern, das Wohl ihres Kindes besser einschätzen könnten. Mit dieser Begründung müssten Sie auch die Beschneidung von Mädchen, zumindest in ihrer mildesten Form tolerieren. Wenn nicht, bitte ich um eine genauere Definition einer Grenze, ab wann Eltern selber entscheiden dürfen und wann nicht.
Inzwischen liegt ein alternativer Gesetzentwurf vor ( http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/114/1711430.pdf ). Darin wird auch sehr viel detaillierter als im Entwurf der Regierung auf die Risiken und Folgen der Beschneidung eingegangen. Ich bitte um eine Bewertung ihrerseits und möchte gerne wissen, ob Sie nicht doch lieber diesen Entwurf unterstützen möchten?
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Müller