Frage an Angelika Brunkhorst von Paul H. bezüglich Recht
Sehr geehrte Frau Brunkhorst,
nach den verheerenden Ausmaßen der Natur- und damit verbundenen AKW-Katastrophe(n) in Japan kann ich die Entscheidung der Bundesregierung nunmehr noch weniger als eh nachvollziehen, die Laufzeiten der AKWs zu verlängern. Gerade von der FDP, die ja bekannterweise am liebsten alle Subventionen abschaffen würde, hätte die historische Chance wahrnehmen können - den von rot-grün begonnenen innovativen Weg - mit den erneuerbaren Energien weiterzuführen bzw. sich zu profilieren. Verbunden damit wäre der wirtschaftliche Ausbau der Spitzenposition Deutschlands im internationalen Wettbewerb durch einen notwendigen Innovationsschub. Aber ich fürchte, Japan wird nach der Katastrophe sehr schnell Lernen und auf erneuerbare Energien setzen, was ich selbstverständlich nachvollziehen kann und auch befürworte. Deutschland wird aber wahrscheinlich langfristig, wie in den 1980er Jahren bereits geschehen, in einer weltweit führenden Branche von anderen Ländern unnötigerweise überholt werden, wenn die Bundesregierung an der Kernenergie in dieser Form festhält. Die unterschiedlichsten Argumente, dass Atomstrom bspw. günstiger sei, kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen, da mit Sicherheit die Lagerung des Atommülls nicht mit in den Kosten einbezogen ist.
Deshalb meine Frage, gibt es überhaupt noch einen argumentativen Grund, an der Atomenergie weiter festzuhalten? Ist es auch mal möglich ohne parteigeschacher vernünftige Energiepolitik zu betreiben und einen gemeinsamen Konsens mit der Opposition zu finden?
Für die Beantwortung meines Schreibens würde ich mich sehr freuen und bedanke mich im Voraus sehr.
Mit freundlichen Grüßen
Paul Hanel