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Angelika Brunkhorst
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Frage von Wolfgang T. •

Frage an Angelika Brunkhorst von Wolfgang T. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Brunkhorst,

zur Zeit wird über die Verlängerung der Laufzeit der angeblich sicheren Atomkraftwerke diskutiert. Gerade die FDP ist für eine Verlängerung.
Wieso gibt es keine Diskussion über eine sichere Entsorgung ohne die es gar keinen sicheren Betrieb geben kann ? Das Eine bedingt das Andere.....

Asse hat der Bevölkerung gezeigt das wir eine höchst gefährliche Technik betreiben ohne überhaupt zu wissen wo wir den strahlenden Müll die nächsten 100.000 Jahre lagern.

Kein Land auf der Welt hat eine Lösung für die Lagerung des atomaren Mülles, je länger die Kraftwerke laufen umso mehr Müll muss langfristig sicher gelagert werden.

Wie stellen Sie sich eine sichere Lagerung des riesigen atomaren Müllberges vor ?

Mit freundlichen Grüßen,

Wolfgang Thoben aus Oldenburg

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Thoben,

vielen Dank für Ihre Anfrage zur Frage der Endlagerung von radioaktiven Abfällen in Deutschland.

Wir brauchen die Kernenergie als Übergangs- oder Brückentechnologie, bis sie durch erneuerbare Energien verlässlich ersetzt werden kann, d.h. bis Erneuerbare Energien in ausreichendem Umfang grundlastfähigen Strom erzeugen oder die CO2-Abscheidung für Kohlekraftwerke großtechnisch zur Verfügung steht. Andernfalls werden wir unsere Klimaziele erträgliche Energiepreise und weniger Abhängigkeit vom Ausland, nicht erreichen. Deshalb wollen wir die Laufzeitbeschränkung aufheben.

Eine verantwortungsvolle Nutzung der Kernenergie bedingt selbstverständlich auch die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle. Die Frage der sicheren Endlagerung stellt sich auch unabhängig von der Frage der Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke, denn radioaktive Abfälle entstehen nicht nur bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie, sondern beispielsweise auch in Medizin (Röntgen) und Forschung.

Das Endlagerkonzept der deutschen Bundesregierung sieht einen Verschluss der Abfälle in tiefen geologischen Formationen, d. h. in mehreren hundert Metern Tiefe vor. Der radioaktive Abfall soll bis zum Abklingen der Strahlung sicher in seit Millionen Jahren unberührten Formationen von der Biosphäre isoliert werden.

Mit Schacht Konrad wurde für schwach und mittelradioaktiv strahlende Abfälle, das sind rund 90 Prozent der Abfälle, bereits ein Endlager gefunden und genehmigt. Das Endlager soll laut Informationen des Bundesamtes für Strahlenschutz 2014 für den Einlagerungsbetrieb bereit sein (www.endlager-konrad.de).

Die Erkundung des Standortes Gorleben als mögliches Endlager für hochradioaktive Abfälle wurde unter Rot-Grün unterbrochen. Wir haben uns gemeinsam mit CDU und CSU darauf verständigt, das Moratorium zur Erkundung des Salzstockes Gorleben unverzüglich aufzuheben, um ergebnisoffen die Erkundungsarbeiten fortzusetzen. Wir wollen, dass eine International Peer Review Group begleitend prüft, ob Gorleben den neuesten internationalen Standards genügt. Der gesamte Prozess soll öffentlich und transparent gestaltet werden.

Weitere Informationen zum Endlagerprojekt Gorleben finden Sie über folgende Links:
http://www.bfs.de/de/endlager/gorleben
http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/endlagerung-hochradioaktiver-abfaelle-endlagerprojekt-gorleben,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf.

Mit freundlichen Grüßen

Angelika Brunkhorst