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Angelika Brunkhorst
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Frage von Andreas W. •

Frage an Angelika Brunkhorst von Andreas W. bezüglich Finanzen

Sehr geehrte Frau Brunkhorst,

in letzter Zeit lese ich immer wieder, dass im Rahmen der Landesbankenkonzentration "maximal zwei Institute" am Ende bestehen bleiben sollen. Dass es auch gesunde Landesbanken gibt, spielt bei dieser Forderung in der Regel keine Rolle.

Hier setzen meine Fragen als Angestellter einer "gesunden Landesbank" an und ich bitte Sie um eine Darstellung Ihrer Sicht der Dinge:
- glauben Sie, dass wenn man 80% marode Landesbanken und 20% gute Landesbanken zusammen wirft, ein lebensfähiges Institut daraus erwächst?
- wenn von zwei Standorten gesprochen wird, was geschieht dann mit den tausenden von Arbeitsplätzen an den bisher vorhandenen Standorten?
- die Bremer Landesbank arbeitet u.a. als Spezialinstitut sehr erfolgreich im Bereich Schiffsfinanzierungen und Erneuerbare Energien - soll dieses profitable Geschäft einfach aufgegeben werden?
- die Nord/LB und die Bremer Landesbank (als Beispiel) haben mit dem Fokus auf originäres Kundengeschäft ein größtenteils anderes (und erfolgreicheres) Geschäftsmodell als die meisten anderen Landesbanken. Wieso sollte dieses erfolgreiche Geschäft ohne Not aufgegeben werden?
- der Zusammenschluß der Dresdner Bank und der Commerzbank beschäftigt beide Häuser noch über viele Jahre und wird einen SEHR hohen Geldbetrag kosten. Ein Zusammenschluß diverser Landesbanken würde in deutlich potenzierter Form Zeit und Geld kosten. Wie sehen Sie diesen Aspekt?

Über Ihre Antwort freut sich

Andreas Weber

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Weber,

entscheidend ist, dass die Landesbanken ein tragfähiges Geschäftsmodell brauchen. Erst wenn hier tragfähige Strukturen erkennbar sind, kann im nächsten Schritt die Frage angegangen werden, ob und in welchem Ausmaß Fusionen von Landesbanken sinnvoll sind.

Die Fusion von Landesbanken ist kein Selbstzweck und löst die Frage eines fehlenden Geschäftsmodells nicht. Wo aber auf absehbare Zeit kein tragfähiges Geschäftsmodell gefunden werden kann und letzlich auf Kosten der Steuerzahler gewirtschaftet wird, muss reduziert werden.

Da, wie Sie schildern, Ihre Landesbank ein gesundes, auf bestimmte Wirtschaftszweige ausgerichtetes Geschäftsmodell hat und robust aufgestellt ist, müssen Sie sich in dieser Hinsicht sicher nicht sorgen.

Zuständig für die Suche oder Entwicklung eines geeigneten Geschäftsmodells für die Landesbanken sind die Eigentümer. Niemand wird darauf kommen, profitable Unternehmen oder Unternehmensteile zu schließen. Es kann nur nicht sein, dass der Steuerzahler auf Dauer für unwirtschaftliche Banken aufkommt.

Für die Belange der Sparkassen ist es völlig ausreichend, wenn es nur ein Zentralinstitut gibt.

Mit freundlichen Grüßen
Angelika Brunkhorst, MdB