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Anette Hübinger
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Frage von Christa B. •

Frage an Anette Hübinger von Christa B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Hübinger,

Praxisnahe Förderung von IT Kompetenz in der Ausbildungsphase hat inzwischen bei den Arbeitgebern einen hohen Stellenwert.
Meine beiden Kinder sind in Ausbildung und folglich auch in der Berufsschule. Die Beschreibung meiner Kinder zum EDV Unterricht und der Ausstattung der EDV Räume ist erschreckend. Bildschirmarbeitsplatzverordnung scheint ein Fremdwort zu sein. Unterrichtsausfall und nicht funktionierende Computer an der Tagesordnung. Das Fachwissen der Lehrer scheint zweifelhaft. Nach über zwei Jahren Berufsschule sind die Kenntnisse meiner älteren Tochter auf einem Niveau von ca. 6 Std. Intensivunterricht.

Ich bin freiberuflich tätig als EDV Trainerin und suche nach einen Weg, diese Missstände an den Berufsschulen zu verbessern.

Meine Fragen jetzt:

Kann man gemeinsam ein Instrument entwickeln, das Niveau des EDV Unterrichts an Berufsschulen wesentlich zu verbessern?

Gibt es einen EDV Beauftragten, der sich um die Ausstattung der EDV Räume an Schulen kümmert?

Ist man politisch überhaupt an solchen Problemen interessiert und erkennt sie auch?

Mit freundlichen Grüßen

Christa Becker

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Becker,

ich kann Ihnen versichern, dass die Politik an Verbesserungen im Bildungsbereich immer interessiert ist. Auch erkennen alle zuständigen Entscheidungsträger mögliche Defizite und sind bemüht, eine Verbesserung herbeizuführen.

In dem von Ihnen geschilderten Fall muss der EDV-Unterricht an Berufsschulen differenziert nach Vollzeitschulformen und für den Bereich der dualen Ausbildung betrachtet werden.

Im dualen Bereich ist der EDV-Unterricht integrativer Bestandteil des fachtheoretischen Unterrichts und wird in enger Anlehnung an die Praxis auf aktuellem Stand unterrichtet. Je nach Ausbildungsberuf variiert der Anteil an informationstechnischer Grund- und Fachbildung im Stundenumfang gemäß der Stundentafel.

Im Vollzeitbereich (etwa der Fachoberschule) ist der EDV-Unterricht in der jeweiligen Stundentafel ausgewiesen und dem Ausbildungsziel der entsprechenden Schulform angepasst. Der EDV-Unterricht wird in allen Klassen von Theorielehrern erteilt; in Klassen mit erhöhten Anforderungen an den IT-Unterricht (Fachinformatiker, FOS Technische Informatik) stehen hierzu Lehrkräfte mit der beruflichen Fachrichtung „Informatik“ zur Verfügung.

Der ständigen Weiterentwicklung der Informationstechnik wird im Unterricht dergestalt Rechnung getragen, dass die Lehrkräfte einschlägige Fortbildungsveranstaltungen besuchen. Die an den technisch- gewerblichen Berufsbildungszentren angesiedelten CISCO-Networking-Akademien führen ebenfalls ständige Weiterbildungsveranstaltungen auf dem Gebiet der Informationstechnik für unsere Lehrkräfte durch. Für die Sachausstattung der EDV-Räume ist der jeweilige Schulträger verantwortlich.

Zur Hard- und Softwarebetreuung an den Berufsbildungszentren sind jeweils mehrere Lehrkräfte an einer Schule eingesetzt, die für diese besondere Aufgabe eine Stundenentlastung nach § 7 der Pflichtstundenverordnung erhalten. Diese Beauftragten sind für die Pflege der Hard- und Software sowie der Netzwerkbetreuung eingesetzt. Darüber hinaus betreibt das Saarland zur Unterstützung dieser EDV-Beauftragten ein IT-Servicecenter, dessen Dienstleistungen gegen eine geringe Kostenbeteiligung zu jeder Zeit von den Schulen abgerufen werden können.

Im Einvernehmen mit dem Schulträger kann jederzeit ein Vor-Ort-Service zur Beratung in Fragen der Hard- und Softwareausstattung, zur Behebung von Störfällen sowie bei Systemumstellungen und Neuinstallationen angefordert werden.

Ziele dieses IT-Supports sind:

- die unabhängige Beratung von Schulen und Schulträgern in Fragen der IT-Ausstattung und Systembetreuung nach technischen und pädagogischen Gesichtspunkten,
- die Anpassung und Implementierung standardisierter, wartungsarmer, von pädagogischen Überlegungen getragener, Lösungen,
- die praktische Unterstützung der Schulen durch ein landesweites Support-Konzept.

Wie ich hoffentlich deutlich machen konnte, wird sowohl in das Wissen der Lehrkräfte als auch in die EDV-Ausstattung und den damit verbundenen Service investiert.

Aus meiner Sicht ist der direkte Kontakt zum Schulträger die beste Möglichkeit, mit der Sie als Fachfrau Verbesserungen bewirken können. Meine Erfahrung ist, dass Anregungen von Eltern im Schul- und im Bereich des Berufsschulwesens gern gesehen werden.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Anette Hübinger, MdB