Frage an Anette Hübinger von Karl Werner G.
Guten Tag Frau Hübinger,
ich bin Vorsitzender der Bürger-Energie-Genossenschaft Köllertal eG. Wir gründeten uns 2015 und möchten mit unserem ehrenamtlichen Engagement und dem Geld von mittlerweile über 100 Mitgliedern dazu beitragen, ein mordernes Leben führen zu können und trotzdem für unsere Kinder eine lebens- und liebenswerte Welt zu hinterlassen.
Die Energiewende in Deutschland wäre ohne das Engagement von über 900 Bürger-Energie-Genossenschaften niemals so weit gekommen, dass 2015 32,5 % des Strombedarfs aus Erneuerbaren Energiequellen stammte. Die großen EVUs (e.on, RWE, Vattenfall und EnBW) trugen bislang praktisch nichts zur Energiewende bei (Anteil < 5 %).
Deutschland bekannte sich Ende 2015 in Paris zu einem stärkeren Klimaschutz. In der Praxis wird jedoch gegenteilige Politik betrieben. (Schutz und Subvention von Kohle- und Braunkohlekraftwerken, Befreiung der Atomkonzerne von der Verpflichtung, den Atommüll sicher zu be- und überwachen, usw.)
Seit einigen Jahren läßt sich nun beobachten, dass die Politik die Spielräume für Bürger-Energie-Genossenschaften systematisch verkleinert. (Ausschreibungsmodelle mit hohen Eingangshürden, Förderung von offshore-Windparks, Vermeidung von onshore Windparks, PV-Freiflächen-Anlagen und Biogas-Anlagen, Erhöhung der Hürden für ein Engagement im Regel-Energiemarkt, unzureichende Förderung von dezentralen Speichern)
Meine Fragen:
1. Werden Sie sicherstellen, dass die EEG-Novelle 2016 die Bürger-Energie-Genossenschaften nicht weiter zu Gunsten der großen EVUs schwächt, sondern die Möglichkeiten der BEGs erhöht werden ?
2. Wie sieht Ihr konkreter Einsatz in Ihrem Wahlkreis für die Unterstützung von Bürger-Energie-Genossenschaften aus ?
3. Welche konkreten Maßnahmen unterstützen Sie, damit das in Paris beschlossene Klimaziel (max. 1,5 Grad Erhöhung) erreicht wird ?
Mit freundlichen Grüßen
Karl Werner Götzinger
Vorstand-Vorsitzender
Bürger-Energie-Genossenschaft Köllertal eG
Wir sind die DAFÜR-Bürger