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Anette Hübinger
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Frage von Dieter G. •

Frage an Anette Hübinger von Dieter G. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Hübinger,
angesichts der globalen Herausforderungen wird Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) eine bedeutsame Rolle spielen müssen. In dem diesbezüglichen Dekadenprojekt finden gegenwärtig weltweit Bemühungen statt, um 2014 zu einem erfolgreichen Abschluss zu kommen. Die Bundesregierung hat sich für den verbliebenen Zeitraum fünf Ziele gesetzt, um den Anforderungen an BNE gerecht zu werden (Drucksache 16/13800 vom 24.07.2009)

Wie beurteilen Sie die Erfolgsaussichten für die u.a. aufgeführten Ziele der Bundesregierung:
a) verstärkt Arbeitgeber als Partner zu gewinnen und
b) die Verankerung von BNE in den Lehrplänen und bei der Ausbildung vo Lehrkräften.

Und inwieweit decken sich die Zielsetzungen der Bundesregierung mit den aktuellen
Zielsetzungen der UNESCO für die Zeit von 2010 bis zum Ende der Dekade (Draft
Draft Strategy for the Second Half of the United Nations Decade of Education for Sustainable Development (2005-2014), including The Bonn Declaration, General Conference, 35 session, 35 C/54, Paris 2009, 5 October 2009)

Letztendlich, wie ist es zu den prioritäten Festsetzungen der Ziele innerhalb der
Bundesregierung gekommen?

Mit freundlichen Grüßen
Dieter Gross

Portrait von Anette Hübinger
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Gross,

bereits jetzt beteiligen sich zahlreiche Unternehmen, u. a. als Mitglieder des Nati­onalkomi­tees und des Runden Tisches, an der nationalen Umsetzung der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE). Auch die weiteren Erfolgsaussichten, verstärkt Arbeitgeber als Partner zu gewinnen, sind als gut einzuschätzen. Aktuell ist hier z. B. auf die Aktivitäten im Rahmen des derzeitigen Dekade-Jahresthemas "Geld" hinzuweisen, mit denen die Attrak­tivität des Konzeptes BNE auch für die Wirtschaft weiter deutlich gemacht wird. Darüber hin­aus führt die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK), die die deutsche Dekade-Umsetzung mit Förderung des BMBF koordi­niert, derzeit Kooperationsgespräche mit weiteren privaten Partnern.

Als Beispiel guter Praxis kann in diesem Zusammenhang die Kooperation der DUK mit der Drogeriemarktkette dm genannt werden. Bereits zum zweiten Mal wird dm 2010/2011 über 1.000 BNE-Projekte mit 1.000 Euro fördern. Zentrales Element des gemeinsam von DUK und dm konzipierten Projekts ist es, auch die Mitarbeiter von dm für BNE zu sensibilisieren.

Hinsichtlich der Verankerung von BNE in den Lehrplänen und bei der Ausbildung von Lehrkräften hat die Kultusministerkonferenz (KMK) 2007 gemeinsam mit der DUK die Verankerung von BNE in Schulen nachdrücklich empfohlen. Der von KMK und BMZ verantwortete "Orientie­rungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung" stellt eine gute und stark nachge­fragte Grundlage für die Lehrplanentwicklung und die praktische schulische Umset­zung dar. Darüber hinaus kann festgestellt werden, dass die Verankerung von BNE in den Schulen voranschreitet, auch wenn BNE noch nicht flächendeckend in den Lehrplänen ver­ankert ist. Lehr- und Bildungspläne bieten häufig auch ohne explizite Nennung gute Anknüpfungs­punkte für BNE-Inhalte, wie die zahlreichen Beispiele guter Praxis an einzelnen Schulen be­legen.

In Bezug auf die Integration von BNE in die Lehrerausbildung setzen die Aktivitäten, die auf der Grundlage der Erklärung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und der DUK zu "Hoch­schulen für nachhaltige Entwicklung" durchgeführt werden, wichtige Impulse. Eine Veran­staltung der HRK und der DUK am 15.04.2010 an der Universität Bremen vermittelte rund 100 Teilnehmenden die Notwendigkeit, BNE auch in die Lehrerbildung zu integrieren. Die im Rahmen des Runden Tisches eingerichtete Arbeitsgruppe zu BNE in Hochschulen konzipiert derzeit weitere Aktivitäten in diesem Bereich.

Zur Deckung der Zielsetzungen der Bundesregierung mit den aktuellen Zielsetzungen der UNESCO für die Zeit von 2010 bis zum Ende der Dekade ist Folgendes zu sagen.

Die Bundesregierung hat in ihrem Bericht zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung -- der Ihnen ja bekannt ist - Positionen herausgestellt, die aus ihrer Sicht für die zweite Hälfte der UN-Dekade von besonderer Bedeutung sind. Diese orientieren sich im Wesentlichen an den Zielen der UNESCO für diesen Zeitraum. Bei der Erarbeitung dieses Berichtes und damit auch der Ziele greift das übliche Verfahren und es findet im Vorfeld eine Abstimmung zwischen allen Bundesressorts statt.

Mit freundlichen Grüßen

Anette Hübinger MdB