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Anette Hübinger
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Frage von Birger P. •

Frage an Anette Hübinger von Birger P. bezüglich Energie

Sehr geehrte Frau Hübinger,

mich würde sehr interessieren, warum die Sicherheitslage von vom AKW Krümmel nicht stellvertretend für alle Anlagen zu werten ist. Wie kommen Sie darauf, dass die anderen Betreiber, resp. die anderen Anlagen des selben Betreibers sicherer sind? Die Grundvorraussetzungen sind doch die auch die selben.

Darüberhinaus würde mich noch interessieren, wie es Ihrer Meinung nach passieren konnte, dass wir heute noch keine ausreichenden klimagünstige und kosteneffiziente haben?

Die Technologien für regenerative Stromerzugung sind in ausreichenden Maße vorhanden und es wäre bei entsprechender Anlagendichte heute schon möglich, den kompletten Strombedarf der Bundesrepublik Deutschland zu decken. Es gibt dazu eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien, deren Durchführbarkeit erstaunlicherweise nur von Ihrer Partei und der Energiewirtschaft bestritten wird.

MfG
B. Paysen

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Paysen,

bei Atomkraftwerken wird es immer wieder zu Zwischenfällen kommen, das steht außer Frage. Es liegt in der Natur der Technik und des Menschen, dass Fehler- bzw. Fehlfunktionen nie zu 100 Prozent ausgeschlossen werden können. Betrachtet man sich die Geschichte der deutschen Atomkraftwerke wird aber deutlich, dass wir in unserem Land von sicheren Anlagen sprechen können, trotz aller meldepflichtiger Betriebsstörungen der Vergangenheit. In Deutschland gelten höchste Sicherheitsstandards, es gibt sehr viele Kontrollen der Bundes- und Landesbehörden und auch die internationale Ebene ist dabei involviert. Die Meldepflicht wird in unserem Land nach internationalem Standard sehr strengt gehandhabt. Bei aller berechtigter Kritik an den Vorfällen in Krümmel und dem Betreiber Vattenfall, davon die fehlende Sicherheit aller deutschen Atomkraftwerke abzuleiten, ist in meinen Augen nicht nachvollziehbar.

Am Atomausstieg möchte ich nicht rütteln und dafür steht auch die CDU, in diesem Jahrhundert ist es an der Zeit, neue Wege zu gehen.

So wünschenswert auch für mich schon heute ein anderer Energiemix wäre, aber bis der restliche Anteil von 85 Prozent unseres Strombedarfs, welcher heute noch aus fossilen Energieträgern wie Braunkohle, Steinkohle und Erdgas sowie Kernenergie gewonnen wird, durch regenerative Energien gedeckt werden kann, wird noch Zeit vergehen. Natürlich kann hochgerechnet werden, wie viele Solaranlagen, Windkraftanlagen oder Biogasanlagen notwendig sind, um beispielsweise den Atomstromanteil auszugleichen. Aber die Theorie unterscheidet sich in diesem Fall doch sehr von der Praxis.

Wer als Politiker in den letzten Jahren beispielsweise versucht hat, in seiner Gemeinde Windräder zu installieren, kann ein Lied von den Reaktionen der Bevölkerung singen. Diese reichen von Lärmbelästigung bis hin zur Verschandelung der Landschaft. Oft hört die Vorliebe für klimafreundliche Energie vor der eigenen Haustür auf. Auch bei Biogasanlagen ist nicht alles eitel Sonnenschein. Ähnlich wie bei Windkraftanlagen wenden sich Bürgerinitiativen oft gegen Lärm oder Geruch einer solchen Anlage.

Mit freundlichen Grüßen aus dem Südwesten der Republik

Anette Hübinger, MdB