Frage an Andreas Tetzlaff von Jenny G. bezüglich Gesundheit
Wie stehen Sie zur Gesundheitspoltik von Ulla Schmidt?
Ist ein System, wie sie es zu reformieren versucht, auf Dauer für die Gesellschaft und besonders für finanziell schwache Familien in einem Problem-Bezirk wie Neukölln tragbar?
Mit freundlichen Grüßen
Jenny Gilbert
Sehr geehrte Frau Gilbert,
damit das Gesundheitssystem auch künftig allen Menschen unserer Gesellschaft offen steht, muss es reformiert werden. Damit sind bedauerlicherweise auch Einschnitte verbunden. Diese dürfen aber nicht zu Lasten der Ärmsten gehen.
Deutschland hat das drittteuerste Gesundheitssystem der Welt. Aber nicht das drittbeste. Beispielsweise ist das System in Frankreich um etwa ein Drittel günstiger, bei einer ähnlich guten Gesundheitsversorgung.
Meines Erachtens sollten bei der Gesundheitsreform verkrustete Strukturen stärker aufgebrochen werden. Wir müssen uns fragen, warum Medikamente in anderen europäischen Ländern oft günstiger sind, ob wir über 250 Krankenkassen brauchen, warum es so viele überflüssige Doppeluntersuchungen und es in der Karl-Marx-Straße mehr Apotheken als Geschäfte gibt.
Die SPD würde gerne eine Bürgerversicherung einzuführen, in die auch Selbständige und Beamte einzahlen – nicht nur die Arbeitnehmer. Dies ist auf Bundesebene mit der CDU nicht zu machen.
In der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung haben wir uns für den Schutz sozial Schwacher eingesetzt: Wir haben die Reihenuntersuchung von Neugeborenen eingeführt, uns für den Neubau des Mutter-Kind-Zentrums in der Gropiusstadt eingesetzt und den zuständigen Gesundheitsstadtrat der CDU immer wieder gedrängt, seine Pflichtaufgaben zu erfüllen.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Tetzlaff