Sehr geehrter Herr Tesche, wie stehen Sie zum Projekt der KKMV Rostock zur Klärschlamm-Mono-Verbrennungsanlage ohne Garantie für eine machbare Phospahat-Rückgewinnung?
Sehr geehrter Herr K.,
eine wichtige Frage, da wir uns in der Rostocker Bürgerschaft seit einiger Zeit mit der Energiewende und der Nutzung von Klärschlamm befassen. Klärschlamm ist organisches regeneratives Material und ein wichtiger Rohstoff. Es darf nicht mehr als Dünger auf die Felder wegen Arzneimittelrückständen, Mikroplastik, Hormonen, Giften, Schwermetallen ..., sondern muss behandelt werden.
Rostock ist zentraler Erzeuger- und Sammelstandort. Über 16 kommunale Abwasserverbände vertrauen diesem zentralen Standort. Die Klärschlammbehandlung schließt den Ring kommunaler Daseinsvorsorge und -nachsorge. Es sollte in kommunaler Hand bleiben, weil aus unseren Gebühren bezahlt.
Der Standort Bramow wird zentraler Teil der Energiewende: mit Faulgas, Klärschlamm und Abwasserwärme könnte endlich ca. 1/4 Rostocks regenerativer Wärme erzeugt werden.
Die Umweltauswirkungen in der Umgebung sind extrem gering: in Zürich steht eine neue baugleiche Anlage am Limat sogar in der Nähe von Wohnbebauung, Gärten und Flussbad.
Die großindustrielle Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm ist erst im Aufbau. Bundesweit verpflichtend erst ab 2029 vorgeschrieben. Wir lagern wie alle anderen die phosphathaltige Asche.
Lassen Sie also uns Klärschlamm für die Energiewende nutzen. Gern stehe ich Ihnen auch für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.