Frage an Andreas Steppuhn von Heinrich M. bezüglich Soziale Sicherung
Herr Steppuhn,
war 17 Jahre bei Frau Dr. Rieche in Cattenstedt in ärztliche Behandlung. Frau Doktor mußte wegen gesundheitliche Probleme und wegen Überschreitung der Altersgrenze aufhören.
Das Problem ist seit meheren Jahren in Blankenburg bekannt,
aber eine Änderung und gar Neubestzung der Arztstelle ist nicht möglich. Wir haben viele ältere Bürger die kein Kfz b.z.w. eine Fahrerlaubnis besitzen, was sollen diese machen? Habe nach vielen Anläufen und Beschwerden einen Arzt in Westerhausen gefunden. Bitte um Anwort.
Heinrich Maron
Sehr geehrter Herr Maron,
vielen Dank für Ihre oben genannte Frage.
Zu Recht haben Sie Ihrer Verärgerung über die ärztliche Unterversorgung in den ländlichen Regionen Deutschlands Luft gemacht. Gerade Ostdeutschland ist hiervon besonders betroffen.
Wir Sozialdemokraten haben in dieser Sache bereits viel unternommen und auch erreicht. Dennoch gibt es Gründe dafür, warum sich offensichtlich insbesondere junge Ärztinnen und Ärzte dazu nicht entschließen können, sich in ländlichen Regionen anzusiedeln.
Gerade in den ländlichen Regionen Ostdeutschlands ist es erforderlich, dass Ärztinnen und Ärzte höhere Honorare erhalten, damit sich eine Hausarztpraxis rechnet. Hierzu gehört auch, die Honorare bei Hausarztpraxen, aber auch bei Fachärzten deutlich zu erhöhen. Hier sind insbesondere aber auch die Kassenärztlichen Vereinigungen gefragt. Sie haben die Krankenhäuser einer Region zu veranlassen, die ambulante medizinische Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten.
Schließlich wurde von Seiten der Gesundheitspolitik der Weg dazu bereitet, dass beispielsweise Ärzte Zweitpraxen in ländlichen Regionen eröffnen können, um so die medizinische Versorgung abzusichern.
Das Problem lässt sich jedoch nicht nur von den Kassenärztlichen Vereinigungen oder von der Bundespolitik beheben, wenn gesellschaftspolitische Probleme hinzukommen.
Junge Ärztinnen und Ärzte, insbesondere diejenigen mit Familien, erwarten ein hohes Maß an Lebensqualität in den Regionen, die eben nicht nur den Freizeitbereich betreffen. Für sie stellt sich sehr oft die Frage nach einer guten Infrastruktur sowie beispielsweise nach Schulen oder nach Kindertagesstätten. Daher lässt sich das Problem der ärztlichen Unterversorgung auf dem Land oder in den ländlichen Regionen aus meiner Sicht auch nur lösen, wenn sich die Kommunalpolitik beteiligt und alle an einem Strang ziehen.
Ferner muss aber auch der Beruf des Arztes bzw. der Ärztin wieder attraktiver werden, so dass sich mehr junge Menschen entschließen, diesen Beruf zu ergreifen. Oftmals haben junge Ärztinnen und Ärzte kein Interesse daran „aufs Land zu gehen“, wenn ihnen ihr Beruf keine Sicherheit bietet und notwendige Investitionen z. B. in Hausarztpraxen ein hohes Risiko darstellt. Derzeit ist es vielmehr so, dass Ärztinnen und Ärzte eher in Krankenhäusern oder in der Forschung tätig werden, da sie ein geregeltes Einkommen und berechenbare Arbeitsbedingungen erwarten können.
Ärzte mit einer Hausarztpraxis in ländlichen Regionen, haben es wie gesagt hier weit aus schwieriger. Ich bin mir jedoch sicher, dass es gelingt, die medizinische Versorgung in den ländlichen Regionen zukünftig wieder zu verbessern.
Die sozialdemokratische Ministerin für Gesundheit und Soziales in Sachsen-Anhalt Frau Dr. Gerlinde Kuppe hat sich diesem Thema angenommen, um Lösungen zu finden und somit eine entsprechende Abhilfe zu schaffen.
Ich hoffe, Ihnen mit meinen Ausführungen die Problematik näher gebracht zu haben und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Andreas Steppuhn, MdB