Frage an Andreas Petters von Matthias M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Peters,
Sie sagen, dass man mit der CDU als Regierungspartei 1,6 % Netto mehr im Lohnbeutel haben wird. Das finde ich Klasse, allerdings wollen Sie die MwSt. um 2 % erhöhen. Bei folgenden Rechenbsp. was auf einen Großteil der Bevölkerungsschicht zu trifft, komme ich auf folgendes:
monatl. Gesamteinkommen 2500€ + 1,6% = 40€
wenn wir davon ausgehen, dass die Familie 200€ spart, so geben Sie 2300€ aus. Wenn ich jetzt die 2% Mehrwertsteuer raufpacke stehen dort 46€ das macht zusammen 6€ Minus.
Entweder ich rechne falsch oder es wird uns hier eine Mogelpackung verkauft.
Wie ist Ihre Meinung dazu?
Sehr geehrter Herr Moltmann,
vielen Dank für Ihre Frage. Gerne will ich Ihnen beim Erkennen des eigenen Rechenfehlers behilflich sein. Ihr Beispiel zu Grunde gelegt, gehen Sie von einem Nettoeinkommen von 2300 Euro aus. Nach Ihrer Annahme würde nun eine Umsatzsteuererhöhung von 2% das Einkommen um 46 Euro mindern. Das stimmt so nicht. Sie verkennen nämlich die Tatsache, dass nicht sämtlicher Konsum einer einheitlichen Umsatzsteuer von 16% bzw. künftig dann 18% unterliegt. Beispielsweise unterliegen dem ermäßigten Steuersatz von 7 % u. a. Lebensmittel, der Personennahverkehr (Bus, Bahn und Taxifahrten unter 50 km), Bücher und Zeitungen (wenn keine jugendgefährdenden Inhalte) sowie Leitungs- oder Quellwasser (nicht, wenn es abgefüllt verkauft wird). Die Versicherungswirtschaft ist als Branche vollständig von der Umsatzsteuer ausgenommen. Auch Umsätze von Ärzten, Hebammen oder Krankengymnasten unterliegen ebenso wie die MIETE keiner Umsatzsteuer! Ihr Rechenbeispiel träfe also rein theoretisch nur für den Fall zu, dass sämtliches Einkommen verkonsumiert wird, ohne dabei einen Cent für Miete, Lebensmittel, Versicherungen, Bücher oder medizinische Leistungen im o.g. Sinn in Anspruch zu nehmen. Ich denke, dass dieses ein wirklich theoretisches Konstrukt ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Andreas Petters