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Andreas Leps
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Siegfried B. •

Frage an Andreas Leps von Siegfried B. bezüglich Verbraucherschutz

Lieber Bundestagskandidat;
Frage1:

Geht es nach der Nahrungsmittelindustrie, ist Kritik an den Zuständen im Lebensmittelmarkt Panikmache und böswillige Skandalisierung.
Wie ist es dann zu erklären, dass gerade erst in weiten Teilen Europas Millionen Eier zurückgerufen werden mussten, weil sie mit dem Insektengift Fipronil belastet waren? Wie entstehen all die Fälle von Gammelfleisch, Dioxin-Eiern oder Kakelaken in den Bäckereien, wenn angeblich alles in bester Ordnung ist? Und warum kommen diese Fälle immer erst dann ans Licht, wenn wir das Gammelfleisch schon verspeist haben? Oder wenn uns die giftbelasteten Eier über Monate hinweg im Laden angeboten wurden?
Behörden wussten Bescheid, sie schwiegen aber - und der Verkauf der belasteten Eier ging munter weiter.

Was sagen Sie zu solchen Dingen und was wollen Sie als möglicher nächster Bundestagsabgeordneter für eine verbesserte Lebensmittelkontrolle und -sicherheit tun?

Mit freundlichem Gruß
S. B.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für die Frage und die Nachsicht mit der späten Antwort.

Wir Grüne sind klar für eine Kennzeichnung aller Lebensmittel. Wir wollen, dass die Lebensmittelverpackung sagt, was in ihr steckt. Darum werden wir auch eine eindeutige Kennzeichnung von Fleisch einführen, die deutlich macht, wie die Tiere gehalten wurden – so wie bei der Kennzeichnung von Eiern. Und wir führen die Kennzeichnung auch für verarbeitete Produkte ein. Denn auch hier muss zum Beispiel klar sein: Stecken darin Eier mit einer 2 von Hühnern, die nie das Sonnenlicht gesehen haben? Dann können KonsumentInnen beim Einkaufen sich bewusst für tier- und umweltfreundlich hergestellte Lebensmittel entscheiden.

CDU und SPD haben in der zu Ende gehenden Wahlperiode mehrere grüne Initiativen abgewehrt und beim Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher immer wieder kläglich versagt. Für uns haben die Verbraucherinnen und Verbraucher, Sie und ich, Vorrang vor der Nahrungsmittelindustrie. Während die Industrie nur ihren Eigentümern verpflichtet ist, müssen Parlament und Regierung für die Allgemeinheit sorgen. Klasse statt Masse muss das Motto sein. Unsere Lebensmittel dienen, wie der Name schon sagt, dem Leben und nicht dazu, Profite zu generieren. Auch in der Landwirtschaft muss sich ein Umdenken durchsetzen. Lebensmittel werden vor allem hier und vor Ort produziert, nicht für den Weltmarkt.

Wir werden übrigens auch ein Gentechnikgesetz auflegen, das unsere Äcker und unsere Teller frei von Gentechnik hält. Wir setzen uns dafür ein, dass die VerbraucherInnen dank einer umfassenden Kennzeichnung erkennen können, wenn ihr Fleisch, ihre Milch oder ihre Eier mithilfe von Futtermitteln aus genetisch veränderten Pflanzen produziert wurden.

Daneben müssen die kontrollierenden Behörden bei Ländern und Kommunen in die Lage versetzt werden, ihren Aufgaben auch angemessen nachkommen zu können, personell, fachlich und von der technischen Ausstattung her. Die Ergebnisse von Untersuchungen der Behörden sollten schnell veröffentlicht werden, um kritische Produkte möglichst umgehend aus dem Verkehr zu ziehen.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage beantworten.
Es grüßt Sie freundlich: Andreas Leps